Handbuch der Kinderkrankheiten . zurGeltung kommt. Der mechanische Effektder einseitigen Beckensenkung und dieArt der Ausgleichung ist leicht nach dembeigegebenen Schema (Fig. 25) verständ-lich (Adams 114): Stellt ab die quereBeckenaxe in normaler Lage dar, sowürde bei Senkung derselben in der Rich-tung, wie sie durch ef angedeutet ist, diesenkrecht dazu verlaufende Wirbelsäule e und der Kopf nach rechts überfallend in die Stellung d g kommen; es wird daher zunächst der Lendenabschnittnach rechts convex ausgebogen. Nunmehr würde ein Ueberfallen desobern Wirbelsäulenabschnittes nach links (dh)


Handbuch der Kinderkrankheiten . zurGeltung kommt. Der mechanische Effektder einseitigen Beckensenkung und dieArt der Ausgleichung ist leicht nach dembeigegebenen Schema (Fig. 25) verständ-lich (Adams 114): Stellt ab die quereBeckenaxe in normaler Lage dar, sowürde bei Senkung derselben in der Rich-tung, wie sie durch ef angedeutet ist, diesenkrecht dazu verlaufende Wirbelsäule e und der Kopf nach rechts überfallend in die Stellung d g kommen; es wird daher zunächst der Lendenabschnittnach rechts convex ausgebogen. Nunmehr würde ein Ueberfallen desobern Wirbelsäulenabschnittes nach links (dh) erfolgen, wenn sichnicht zur Lendenkrümmung eine entgegengesetzte Verbiegung desBrusttheiles gesellte, durch welche der Schwerpunkt des Rumpfes undKopfes wieder senkrecht über den Mittelpunkt der Beckenaxe gebrachtwird. — Es Hesse sich freilich auch eine Ausgleichung der statischenStörung durch eine einzige skoliotische Ausbiegung bewerkstelligen,do«h würde dieselbe unzweifelhaft blos für die Ruhelage die nöthige. 548 Witzel, Erworbene Krankheiten der Wirbelsäule. Sicherheit geben. Aber auch für die Ruhelage können die betheiligtenMuskeln das Rumpfgewicht besser mit Hilfe zweier Krümmungen ver-theilen, als mit Hilfe einer einzigen; die kleinen Fehler, welche in derStatik der Lendenwirbelsäule vorkommen, können durch die Statik derBrustwirbelsäule ausgeglichen werden (Hüter). Die Ursachen des Beckenschiefstandes sind sehr mannigfache. Dieeinfachsten Verhältnisse bieten sich bei Längendifferenz derBeine, wenn sie ohne Betheiligung des Hüftgelenkes be-steht. Die Differenz kommt zunächst angeboren vor. Ueber einen sol-chen Fall berichtet Adams (1. c. 226). Es handelte sich um eine con-genitale Verkürzung eines Beines durch unvollkommenes Längenwachs-thum, welches bei dem 7 — 8jähr. Mädchen einen Längenunterschiedbeider Unterschenkel von 4 Zoll hervorrief; das Kind trug eine hoheSohle und zeigte infolge dessen nur eine leichte Verbiegung der Wir-be


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