Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . stische Lage der Kissen. Wir haben also hier unzweifelhaft das Werk eines Schülers vom Meister des Rovere- isr die mit Kränzen geschmückte Gruft an, in der der Tote auf einer tuchüberdecktenrömischen Kiine liegt, an die sich die hischrifttafel anlehnt. Zu Häupten undFüssen der Bahre stehen weinende Genien. Nach unten schiiesst ein Maskenfries-das Ganze ab, das seitlich noch von Pilastern flankiert wird, die jedenfalls ehemalsein antikes Gebälk getragen haben. Die Anlehnung an den älteren Typus desNischenkonsolen


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . stische Lage der Kissen. Wir haben also hier unzweifelhaft das Werk eines Schülers vom Meister des Rovere- isr die mit Kränzen geschmückte Gruft an, in der der Tote auf einer tuchüberdecktenrömischen Kiine liegt, an die sich die hischrifttafel anlehnt. Zu Häupten undFüssen der Bahre stehen weinende Genien. Nach unten schiiesst ein Maskenfries-das Ganze ab, das seitlich noch von Pilastern flankiert wird, die jedenfalls ehemalsein antikes Gebälk getragen haben. Die Anlehnung an den älteren Typus desNischenkonsolengrabmals tritt hierdurch deutlich zutage. Doch ist es im wesent-lichen das antike Vorbild, das diese reizvolle Komposition bestimmt hat. Abbil-dung 130 führt eine analog antike Schöpfung vor Augen: in einer rechteckigenNische lagert eine männliche Gestalt auf einer Kline,^ an deren Vorderseite die In-schrift angebracht ist, also im Prinzip dieselbe Komposition, wie die des Rovere-grabmals. Freilich ist das Grabrelief der Frührenaissance mit seinen zierlichen Ml SSV. L-N •?•?*????^* ..^ Abb. 130. Aniikcs Grabrelier. Rom, Formen dem handwerksmässigen Werke aus der späten römischen Kaiserzeit weitüberlegen. Mino da Fiesole übernimmt nun in dem Grabmal des Francesco Torna-buoni in Santa Maria sopra Minerva diese Komposition (Abb. 133), nur lehnter sich wieder stärker an die Uebergangszeit an und sucht seine eigenen schema-tisclien Formen zu verwerten. An Stelle der Kline tritt der Sarkophag, der sich inseiner Form den des Marzuppinigrabmals zum Vorbild ninunt. Aehnlich wie dort am grabmals vor uns. Die charaklcrisiischc Faltenj^cbung vcniil deiulich den Nordländer der in Rom zum Römergeworden ist. Vielleicht ist er mit .Andrea Bregno zusammen von Mailand her eingewandert und spilter wie somancher andere in einer der grossen Bildhauerschulcn in seiner Individualität untergegangen. Wie sehrübrigens die Komposition des Meisters Aufsehen erregle, be


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