. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die Beinstellungen in der Kunstgeschichte. 105. Abb. 14(5. Abgesehen aber von diesen drei Typen (Moses, dem Apostel in der Fusswaschung und Johannes d. T.) ist das Motiv des aufgestützten Fusses in der mittelalterlichen Kunst so selten, dass es sich nnr deswegen lohnt, von dem sonstigen Vorkommen desselben zu sprechen, weil sich auch in diesen Fällen ein deutlicher Nachklang der alten Kunst vernehmen lässt. Bekanntlich geben die kleinen Reliefs der noch in ziemlicher Anzahl erhaltenen, mittelbyzantinischen Elfenbeinkästchen eine Fülle von Beispi


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die Beinstellungen in der Kunstgeschichte. 105. Abb. 14(5. Abgesehen aber von diesen drei Typen (Moses, dem Apostel in der Fusswaschung und Johannes d. T.) ist das Motiv des aufgestützten Fusses in der mittelalterlichen Kunst so selten, dass es sich nnr deswegen lohnt, von dem sonstigen Vorkommen desselben zu sprechen, weil sich auch in diesen Fällen ein deutlicher Nachklang der alten Kunst vernehmen lässt. Bekanntlich geben die kleinen Reliefs der noch in ziemlicher Anzahl erhaltenen, mittelbyzantinischen Elfenbeinkästchen eine Fülle von Beispielen der Reproduk- tion antiker Vorbilder, und unter diesen einzeln angebrachten oder, meistens zusammenhangslos, aneinander gereihten Figu- ren ausschliesslich dekorativen Charakters findet man zuwei- len einen nackten oder halbnackten, mit aufgestütztem Fusse stehenden Mann, bei dem sich sogar das klassische Motiv des gegen das Knie gelehnten Ellenbogens wiederholt (Beisp. auf dem „Veroli-Casket" im Vict. u. , Abb. im „Portfolio of Ivories"; andere in Bologna, in der Ermitage zu St. Petersburg [Åhh. 14(!/ u. in römischem Privatbesitz, Venturi: Arte ital. I, Abb. S. 411). Als ein karolin- gisches Gegenstück mag ein nacktei' Speerwerfer auf einer der Kanontafeln im „Evau- geliar von Blois" (Paris, f. lat. 265) erwähnt werden, auch er eine rein dekorative Figur ohne irgend einen inhaltlichen Sinn. In der frühchristlichen Kunst (um wieder zu derselben zurückzukehren) war dagegen unser Motiv noch keineswegs so abhanden gekommen, sondern gehörte vielmehr fortdauernd zu dem Vorrat der gebi'äucblichen Kunstformeln. In dieser Stellung erscheinen z. B. auf römischen Sarkophagen angelnde Fischer (Garrucci V, Taf. 307, 1, u. 371, 4 '), in den Miniaturen der „Wiener Genesis" Rebekka am Brunnen (Abb. 147; nach Wickhoff, Taf. 13), vor allem aber. Please note that these images are extracted from scanned page images that may have been digita


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