Archive image from page 227 of Die Pflanzen im alten Aegypten. Die Pflanzen im alten Aegypten : ihre Heimat, Geschichte, Kultur und ihre mannigfache Verwendung im sozialen Leben in Kultus, Sitten, Gebräuchen, Medizin, Kunst diepflanzenimalt00woen Year: 1897 - 234 — ergehen und an Farbe und Duft der Blumen erfreuen könnte legte man vor den Gräbern, welche Bewässerungskanälen nahe lagen, kleine Gärten mit Wasserbassins an. Dergleichen Totengärten müssen ziemlich häufig gewesen sein, denn auf den Stelen aus der XVIII. und XIX. Dynastie liest man nicht selten folgende Formel: „Möge ich wandeln a


Archive image from page 227 of Die Pflanzen im alten Aegypten. Die Pflanzen im alten Aegypten : ihre Heimat, Geschichte, Kultur und ihre mannigfache Verwendung im sozialen Leben in Kultus, Sitten, Gebräuchen, Medizin, Kunst diepflanzenimalt00woen Year: 1897 - 234 — ergehen und an Farbe und Duft der Blumen erfreuen könnte legte man vor den Gräbern, welche Bewässerungskanälen nahe lagen, kleine Gärten mit Wasserbassins an. Dergleichen Totengärten müssen ziemlich häufig gewesen sein, denn auf den Stelen aus der XVIII. und XIX. Dynastie liest man nicht selten folgende Formel: „Möge ich wandeln am Rande meines Teiches tagtäglich immerdar; möge meine Seele sitzen auf den Zweigen des Grabgartens, den ich mir bereitet habe; möge ich mich erfrischen tagtäglich unter meiner Sykomore.') Eine dieser Epoche entstammende Stele aus Theben, im Bulaqer Museum, bringt eine Illustration zu diesen Worten. Auf der annähernd perspektivisch gehaltenen Darstellung des Grabgartens bemerken wir links, an dem Fusse einer Berg- kette gelegen, drei Totentempelchen. Seitwärts kniet mit zum Dank erhobenen Händen der Selige, der aus seiner Grabkammer herausgegangen ist, um sich im Garten zu er- quicken. In demselben stehen zwei sehr naturgetreu gezeich- nete Dattelpalmen mit schweren Fruchtgehängen und ein Sykomorenbaum, der die typischen Merkmale dieser Feigen- art in vortreMichster Weise zeigt. Auf einem Opfertisch im Schatten der Dattelpalmen liegen Brote als Totenspeise. 2) 3. Grarten- und KranzMuineii. ine kleine Anzahl altaegyptischer Gartenblumen ist durch die neuesten Funde in Theben (1881) nachge- wiesen worden. Zu ihnen zählen die hochgelben zartgeaderten und verschieden nuancierten Blumenblätter der feigenblätterigen Malve (Alcea ficifolia L.). Sie zierten in Verbindung mit Blättern oder Blüten von Salix safsaf F., 1) Maspero: Recueil de travaux II, 105, citiert von Perrot u. Chipiez a. a. 0. S. 291. 2) Nach Maspero, mitgeteilt von Perrot u. Chipiez a. a.


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