. Die Gartenwelt. Gardening. 480 Die Gartenwelt. XVIII, 37 Wandern wir bei hellem Sonnenschein noch weiter, so wird bald ein goldener Teppich den Damm bedecken; es prangen hunderte gelber Blütchen des Habichtskraut, Hieracium intybaceum, im goldenen Sonnenschein. Viele Arten schmücken unsere Raine, unsere trocknen Abhänge, unsere nassen Wiesen und die Gipfel unserer Berge. Im Schatten derselben, in der saftigen Alpenwiese, glänzen sie zu hunderten. Einige Ginsterarten, denen nur noch die Schatten als Ueberreste und als sprechender Zeuge des entschwundenen Lenzes anhaften, unterbrechen dieses M


. Die Gartenwelt. Gardening. 480 Die Gartenwelt. XVIII, 37 Wandern wir bei hellem Sonnenschein noch weiter, so wird bald ein goldener Teppich den Damm bedecken; es prangen hunderte gelber Blütchen des Habichtskraut, Hieracium intybaceum, im goldenen Sonnenschein. Viele Arten schmücken unsere Raine, unsere trocknen Abhänge, unsere nassen Wiesen und die Gipfel unserer Berge. Im Schatten derselben, in der saftigen Alpenwiese, glänzen sie zu hunderten. Einige Ginsterarten, denen nur noch die Schatten als Ueberreste und als sprechender Zeuge des entschwundenen Lenzes anhaften, unterbrechen dieses Meer von Gold. Hinter den- selben fesselt uns ein neues Bild. Gleich einem dunklen Teppich überwuchert die Gundelrebe, Glechoma kederaceum, den steilen Damm und gar niedlich heben sich die blauen Blütenköpfchen aus dem Teppich hervor. Im Schatten einiger verkümmerten Weiden entdecken wir auch das gemeine Schöllkraut, Chelidonium majus. Vom Lenzesbeginn bis zum Winter entfaltet es seinen gelben Flor. Der Saft birgt heilende Kräfte. Inmitten unzähliger Gräser, unter denen wir Festuca, Briza und Holcus sofort erkennen, finden wir nebst dem Mohn auch den Wiesenstorchschnabel, Geranium pratense. Schon lange modite er blühen und unzählige Knospen lassen immer noch kein Ende ersehen. Die Hundskamille, Anthemis arvensis, der Ackerschachtelhalm, Equisetum arvense, der Adlerfarn, Pteris aquilina, die Pfefferminze, Mentha cervina, und einige andere mischen sich einzeln unter die vorge- nannten ein, so daß es hier jedem Naturliebhaber möglich wird, die eine oder andere Art seiner Sammlung, seinem Herbarium einzuverleiben. Noch manch liebes Kräutlein könnte der aufmerksame Wanderer entdecken, wenn nicht schon die goldene Abendsonne die letzten Grüße über die Wipfel des nahen Waldes senden wü Verdiente Fachgenossen. Chr. Otto Berz-Schilling. (Hierzu 8 für die „Gartenwelt" gefertigte Abbildungen und ein Porträt.) Bereits gelegentlich der Stuttgarter Friedhof


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