. Die Gartenwelt . Felsenquelle in GranittrUmmern. Vom Verfasser für die „Gartenwelt" photographisch aufgenommen. Sumpfige Quellen haben ihre Berechtigung im Garten, wenn wenig Wasser zur Verfügung steht, um zahlreichen Sumpf- und Uferpflanzen natürlichen Nährboden zu geben. Sie bedürfen keines Abflusses, wenn nicht mehr Wasser zu- geführt wird, als durch die Pflanzen verdunstet; einen wasser- dichten, unsichtbaren Abschlufs gegen die Umgebung mufs auch die Sumpfquelle erhalten, um sich nicht lästig auszubreiten. Auch kräftige Ausflüsse jäh durchschnittener Wasseradern stehen nicht unter
. Die Gartenwelt . Felsenquelle in GranittrUmmern. Vom Verfasser für die „Gartenwelt" photographisch aufgenommen. Sumpfige Quellen haben ihre Berechtigung im Garten, wenn wenig Wasser zur Verfügung steht, um zahlreichen Sumpf- und Uferpflanzen natürlichen Nährboden zu geben. Sie bedürfen keines Abflusses, wenn nicht mehr Wasser zu- geführt wird, als durch die Pflanzen verdunstet; einen wasser- dichten, unsichtbaren Abschlufs gegen die Umgebung mufs auch die Sumpfquelle erhalten, um sich nicht lästig auszubreiten. Auch kräftige Ausflüsse jäh durchschnittener Wasseradern stehen nicht unter „Druck", sondern „fallen" senkrecht herab. Wenn also mit Hilfe der Wasserleitung starke „Schichtquellen" aus steilen Wänden hervorsprudeln sollen, dann mufs der „Druck" da- durch verdeckt werden, dafs man den Strahl sich im Innern der Wand in einem unsicht- bar eingebauten steinernen Kasten „austoben" läfst, da- mit die gesamte Wassermasse, nur der Schwere folgend, herunter „tropfe, fliefse, rie- sele, falle" — aber nicht spritzend springe. Der Begriflf der Quelle ist nicht an die Menge des Wassers gebunden: nässendes Erdreich und der schäumende Wassersturz aus Felsspalten der Alpen, beide sind Quellen. Letztere, von unten gesehen, scheinen flüchtiger, ferner Be- trachtung oft an der Spitze eines Berges zu entspringen. Mir ist es ziemlich sicher, dafs gerade sie Veranlassung gegeben haben, jene oben er- wähnten Effektstücke zu bauen. Es gab ja eine Zeit, in der die Gartenlehren „nach der Natur" noch keine Rücksicht auf Ort und Art einer Er- scheinung nahmen, und alles als natürlich auch im Garten empfahlen, was nur irgendwo in der erhabenen Natur auftritt. Doch auch jene mächtigen Alpenquellbäche kommen eben nur scheinbar vom Berges- gipfel herab; haben sie doch ihren Ursprung in dahinter- liegenden viel höheren Bergen. Dem Kalkgestein, aus welchem unsere deutschen Alpen gebildet sind, ist die plötzlich
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