. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. ngangehörte, schliesst sich in der Gestaltung der Basis J L und des cannelirten Säulenschaftes wesentlich der Fig. y. ionischen Ordnung an. Das Capitell hingegen erhält oberhalb des Rundstabes die Form eines geöffneten,von Akanthusblättern gebildeten Kelches, überragt von einer zweiten höhe-ren, aber derselben Basis entspriessenden ßlattreihe. Aus den Zwischen-räumen dieser Blättermasse steigen Stengel mit kleineren Blattkelchen anihren Spitzen in die Höhe, und aus ihren Spitzen entwickeln sich wiederumzweigetheilte Stengel, deren A


. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. ngangehörte, schliesst sich in der Gestaltung der Basis J L und des cannelirten Säulenschaftes wesentlich der Fig. y. ionischen Ordnung an. Das Capitell hingegen erhält oberhalb des Rundstabes die Form eines geöffneten,von Akanthusblättern gebildeten Kelches, überragt von einer zweiten höhe-ren, aber derselben Basis entspriessenden ßlattreihe. Aus den Zwischen-räumen dieser Blättermasse steigen Stengel mit kleineren Blattkelchen anihren Spitzen in die Höhe, und aus ihren Spitzen entwickeln sich wiederumzweigetheilte Stengel, deren Arme unterdem Druck des gleichsam auf ihnenlastenden, etwas herausgeschweiften Abacus an ihren Spitzen volutenartiggekrümmt sind. Das Gebälk ist fast durchgängig der ionischen Ordnungentlehnt. Als Erflnder dieses Capitells bezeichnet eine artige, bei Vitruv(IV. I. 9.) aufbewahrte Erzählung den als Architekt und Toreut gleich-berühmten Athener Kallimachos; vielleicht dass er der erste war, welcher J KORINTHISCHE SÄULE. — 1>0LYCHR0MIE. 13. Eis II. dasselbe künstlerisch durchbildete. Jedentalls fällt die Ausbildung deskorinthischen Capitclls, wie wir dasselbe von seinen einfachsten Anfängenan vereinzelt in dem Apollotem-pel zuPhigalia biszuseineredel-sten Entfaltung in denCapitellendes Tempels des didymäischenApollo bei Milet, in denen desMausoleum von Halikarnassosund am choragischen Monumentdes Lysikrates zu Athen (Fig. 11,vgl. Fig. 154) kennen lernen, indie nachperikleische Zeit. Viel-leicht gingen von Korinth, demSitz der Thonbildnerei, die erstenVersuche einer dem Pflanzen-reiche entlehnten und in Thonleicht herstellbaren Ornamentikaus, und so mag das korinthischeCapitell von seiner erstenHeimath seinen Namen erhaltenhaben. Bevor wir zur näheren Betrachtung der Verbindung der Säule mitdem Gebäude übergehen, mögen hier einige Bemerkungen über die imAlterthum vielfach geübte Polychromie oder buntfarbige Bemalung ein-zelner Architekturtheile eine


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