. Die Gartenwelt . Partie aus dem Parke zu Klanin. Strandanlagen, die nichts beson- deres bieten, zum Kurhause, wo das gemeinschaftliche Mittagessen eingenommen wurde. Nach Be- endigung desselben bestiegen wir den bereitliegenden Extradampfer „Vineta" zur zweistündigen Fahrt durch die Danziger Bucht nach der Halbinsel Heia. Diese Halb- insel ragt als schmale Zunge in die Danziger Bucht hinein; sie ist 34 km lang und 0,3 bis 3 km breit; an der Spitze hat sie ihre größte Breite. Ihr Gesamt- flächeninhalt beträgt 3100 ha, wovon rund 2253 ha forstfiskalisch sind. Wir durchwanderten das Dorf H


. Die Gartenwelt . Partie aus dem Parke zu Klanin. Strandanlagen, die nichts beson- deres bieten, zum Kurhause, wo das gemeinschaftliche Mittagessen eingenommen wurde. Nach Be- endigung desselben bestiegen wir den bereitliegenden Extradampfer „Vineta" zur zweistündigen Fahrt durch die Danziger Bucht nach der Halbinsel Heia. Diese Halb- insel ragt als schmale Zunge in die Danziger Bucht hinein; sie ist 34 km lang und 0,3 bis 3 km breit; an der Spitze hat sie ihre größte Breite. Ihr Gesamt- flächeninhalt beträgt 3100 ha, wovon rund 2253 ha forstfiskalisch sind. Wir durchwanderten das Dorf Heia, aus einer einzigen langgestreckten Straße bestehend, mit ganz eigenartig gebauten, kleinen, schmucken, einetagigen Fischerhäuschen, deren Woh- nungen einen außerordentlich sauberen Eindruck machen. In nächster Nähe des Dorfes be- findet sich ein Bestand von stär- keren Kiefern, deren interessan- teste ein etwa 200 Jahre altes, versandetes Exemplar von 10 m Höhe ist, mit 2,8 m Stamm- umfang, 9 m Kronendurchmesser, 41 m Kronenumfang. Die ver- sandeten, unteren Aeste haben Wurzeln gefaßt, so daß der Multerbaum gewissermaßen einen Horst bildet, wie er charakteristisch für Thuya gigantea ist. Eine weitere Kuriosität dieser Halbinsel sind zwei in geringem Abstand nebeneinanderstehende, zusammengewachsene Kiefern. Ein Seitenast des einen Exemplares mündet direkt in den Stamm des zweiten, wie etwa ein vom Hauptrohre ab- gezweigtes Seitenrohr einer Wasserleitung in ein anderes. Es liegt auf der Hand, daß es sich hier um kein Natur- spiel, sondern um das scherzhafte Erzeugnis eines Forstbeamten han- delt, das mit den sogen. Architektenscherzen auf eine Stufe zu stellen ist. Vor Jahren wurde der seines Kopfes beraubte Seitenast am Ende keil- förmig zugeschnitten und in den entsprechend an- gebohrten Hauptstamm des Nachbarbaumes ein- geführt, ein „Ver- edlungsverfahren", das dem von Kakteenlieb- habern angewendeten gleicht,die einem dünnen


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