. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. 712 Rud. Flurschütz: Einsiedlerkrebse im Seewasseraquarium. überraschte sie beim Lampenschein, wie sie sich eifrig Sand ins Maul schaufelten, bald mit einer, bald mit beiden Scheren abwech- selnd, ein Anblick, der wahrhaft kostbar ist. Ich muss dabei immer an Kinder denken, die mit Eifer ihre Suppe löffeln. Offenbar also dienen den Krebschen feinste Schlamm- teilchen zur Nahrung, denn der Sand wird dabei ständig mit grosser Kraft wieder aus dem Munde fortgeschleudert. — Im freien lästige Fliegen abwehren, so fahren die Ein- siedler mit den Scheren u


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. 712 Rud. Flurschütz: Einsiedlerkrebse im Seewasseraquarium. überraschte sie beim Lampenschein, wie sie sich eifrig Sand ins Maul schaufelten, bald mit einer, bald mit beiden Scheren abwech- selnd, ein Anblick, der wahrhaft kostbar ist. Ich muss dabei immer an Kinder denken, die mit Eifer ihre Suppe löffeln. Offenbar also dienen den Krebschen feinste Schlamm- teilchen zur Nahrung, denn der Sand wird dabei ständig mit grosser Kraft wieder aus dem Munde fortgeschleudert. — Im freien lästige Fliegen abwehren, so fahren die Ein- siedler mit den Scheren um sich, um sich die Zudringlichen vom Leibe zu halten. Am liebsten aber löffeln sie doch immer ihren Sand. — Wie ich nun kürzlich wieder einmal nach meinen Pfleglingen schaue, da lag eines der Schneckenhäuschen, das bisher einem der kleinen Scherenträger zur Wohnung diente, leer und verlassen im Sande. „Einsiedelkrebs. Phot. Aufnahme nach dem Leben (in der Tierhandlung G. Findeis- Wien) von Adolf Cerny. (Avis: „Neue [Weltanschauung" I., Heft 7.); Einsiedlerkrebs in einem Schneckenhaus, auf welchem zwei Schmarotzerrosen (Sagartia parasitica) sitzen. Meere dürfte diese Art des Fressens jeden- falls einträglicher sein, als im engen Ge- wahrsam, und so kam ich auch bald dahinter, dass auf die Dauer ihr Hunger auf diese Weise nicht mehr gestillt wurde; so reiche ich ihnen nun auch von Zeit zu Zeit Muschel- und Schneckenfleisch, wie den anderen Kreb- sen. Sie müssen, wie die letzteren, einen sehr feinen Tast- und Spürsinn in den Fuss- enden haben; denn sobald sich das Futter- stäbchen mit dem Leckerbissen nähert, hebt jeder Eupagurus mit allen Scheren ein eifrig Winken an; sie drängeln sich, tun eilig, und erst wenn jeder sein Stücklein erwischt hat, geht's an ein emsig Futtern in irgend einem stillen Winkel; nicht ungestört, denn erz- dreiste Garneelen machen ihnen noch den letzten Bissen streitig; denen wird dann leb- haft abgewunken. Genau wie wenn


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