. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. . Meteorologische Verhältnisse der Pamirgebiete. [9< Die Flüsse selbst, die diese Steppenbecken entwässern, sind schmale Durchbruchsschluchten im Gebirgswall. Das ganze ist vergleichbar einem riesigen Seebecken mit engem Abfluß. Die kalte Luft, die sich in diesen Becken ansammelt, hat p- .^ keinen genügenden Abfluß. Daß man in einem solchen Becken im Winter extrem niedrige Temperaturen finden muß, ist bei der großen Höhe selbstverständlich. Das Entscheidende aber ist, daß diese kalte Luft in der Entstehungshöhe auch tatsächlich


. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. . Meteorologische Verhältnisse der Pamirgebiete. [9< Die Flüsse selbst, die diese Steppenbecken entwässern, sind schmale Durchbruchsschluchten im Gebirgswall. Das ganze ist vergleichbar einem riesigen Seebecken mit engem Abfluß. Die kalte Luft, die sich in diesen Becken ansammelt, hat p- .^ keinen genügenden Abfluß. Daß man in einem solchen Becken im Winter extrem niedrige Temperaturen finden muß, ist bei der großen Höhe selbstverständlich. Das Entscheidende aber ist, daß diese kalte Luft in der Entstehungshöhe auch tatsächlich festgehalten wird. Ganz anders gestalten sich die Verhältnisse, wenn die Hochsteppe dem Profil II des Schemas sich nähert. Im Sommer würde sich allerdings der Hochsteppe I gegenüber kein allzu großer Unterschied bemerkbar machen. Im Winter aber wird die kalte Luft abfließen: immer neue Luft wird aus der Höhe oder von den Seiten zufließen und mit dem erkalteten Boden der Hochsteppe in Berührung kommen, um, selbst erkaltet, wieder abzufließen. Die Wintertemperaturen würden auf der Hochsteppe II um vieles höher sein als in geschlossenen Steppenbecken vom Typus I bei gleich niedriger Boden- temperatur. Klimatisch läßt sich der Gegensatz am besten so formulieren: Die Hochsteppe 1 ist zwar viel kälter, aber sie wirkt nicht temperaturerniedrigend in dem tiefer liegenden Gebiet in ihrem Umkreis. Die Hochsteppe II ist viel wärmer, aber indem sie kalte Luft abfließen läßt, erniedrigt sie die Wintertemperatur in den umliegenden Niederungen. Ahn lieh wird auch ein Kettengebirge wirken, das einen Grenzfall der Hochsteppe II darstellt. Man könnte glauben, daß dann ein tief eingeschnittenes Tal den entsprechenden Grenzfall der Hochsteppe I darstellt. Das ist aber insi fern nicht richtig, als in einem Hochtal von Steppencharakter wie wohl auch die Luft abnorm erkaltet, abei der Abflußkanal — das Tal selbst — ist durch seine Dimensionen im Verhältn


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