Leitfaden des Röntgen-Verfahrens . eoskopische photographische Bilder anfertigen können, ebensogutmuss letzteres mit durch Röntgenstrahlen durchleuchteten Gegen-ständen gelingen. Das körperliche Sehen kommt dadurch zu stände, dass diebeiden Augen den Gegenstand von 2 verschiedenen Punkten ausbetrachten und dadurch die in beide Augen fallenden Bilder einegeringe Verschiedenheit zeigen. Um bei dem oben angeführten Beispiel zu bleiben, so wird das — 159 — von einem durchsichtigen Gegenstand geworfene Schattenbild,welches in das rechte Auge fällt, eine andere Projection der ein-zelnen Schatten zei


Leitfaden des Röntgen-Verfahrens . eoskopische photographische Bilder anfertigen können, ebensogutmuss letzteres mit durch Röntgenstrahlen durchleuchteten Gegen-ständen gelingen. Das körperliche Sehen kommt dadurch zu stände, dass diebeiden Augen den Gegenstand von 2 verschiedenen Punkten ausbetrachten und dadurch die in beide Augen fallenden Bilder einegeringe Verschiedenheit zeigen. Um bei dem oben angeführten Beispiel zu bleiben, so wird das — 159 — von einem durchsichtigen Gegenstand geworfene Schattenbild,welches in das rechte Auge fällt, eine andere Projection der ein-zelnen Schatten zeigen als das in das linke Auge fallende. Gelingt es also, im Röntenverfahren 2 Schattenbilder des Gegen-standes herzustellen, welche die gleiche Verschiedenheit in derProjection der Schatten zeigen wie die eben erwähnten, so müssendieselben, durch das Stereoskop vereinigt, körperlich wirken. SolcheRöntgenbilder kann man sehr einfach gewinnen, wenn man von zwei t^^Wl-Wt. //////A/////////////////////////////^ v^ Ar ^\. Eiffur 2. verschiedenen Punkten aus, welche, dem Abstand der menschlichenAugen entsprechend, ca. 7 cm von einander entfernt sein müssen,2 verschiedene Aufnahmen macht. Die entstehenden Schattenbilderentsprechen genau denjenigen, welche, vorausgesetzt dass der Gegen-stand mit gewöhnlichem Licht von hinten beleuchtet wurde, inunsere Augen fallen würden. Nehme ich an, in Figur 1 wäre p der von hinten beleuchteteGegenstand und in a und ai befänden sich die Augen eines Beob-achters, so wird das in das Auge a fallende Schattenbild ein totalanderes sein, als das in ai fallende; aber genau dieselben Schatten-bilder wird man erhalten, wenn man an Stelle der Augen Röntgen-röhren stellt, direkt hinter den Gegenstand eine photographische — 160 — Platte bringt und nun von diesen beiden Punkten aus je eine Auf-nahme macht. Man kann selbstverständlich nicht beide Aufnahmen gleichzeitig,sondern muss 2 getrennte Aufnahmen machen und die Plattenhinter dem


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