Die Schrift bei Geisteskrankheiten; eine Atlas mit 81 Handschriftproben . Größenverhältnis 1 : 1. No. 6. Apoplexia cerebri. a) Geschrieben am 12. März 1901. ein s statt des r. Mit dem nächsten Buchstaben fängt die Schrift an,steil in die Höhe zu gehen und hinter dem sinnentsprechenden g und iausgesprochen paragraphisch zu werden. Die letzte Hälfte des Ge-schriebenen erinnert sogar an das mechanische Weiterschreiben in Ver-wirrtheitszuständen. Doch muß bei der Betrachtung des „Ovigum und„Vesgin echte Paragraphie, beruhend auf einem Krankheits-prozeß im linken Schläfen- bezw. Scheitellappen (ver


Die Schrift bei Geisteskrankheiten; eine Atlas mit 81 Handschriftproben . Größenverhältnis 1 : 1. No. 6. Apoplexia cerebri. a) Geschrieben am 12. März 1901. ein s statt des r. Mit dem nächsten Buchstaben fängt die Schrift an,steil in die Höhe zu gehen und hinter dem sinnentsprechenden g und iausgesprochen paragraphisch zu werden. Die letzte Hälfte des Ge-schriebenen erinnert sogar an das mechanische Weiterschreiben in Ver-wirrtheitszuständen. Doch muß bei der Betrachtung des „Ovigum und„Vesgin echte Paragraphie, beruhend auf einem Krankheits-prozeß im linken Schläfen- bezw. Scheitellappen (vergl. No. 4) für sehrwahrscheinlich gehalten werden. Was das für eine Störung ist, geht Küster, Die Schrift bei Geisteskrankheiten. 3 34 No. 6. Apoplexia cerebri. aus der Schrift nicht hervor. In unserem Falle deutet die Anamneseauf einen Erweichungsherd hin. Differentialdiagnostisch käme noch Paralyse in Betracht. Dochspricht gegen diese vor allem der hohe Grad von Sinnstörung ohnegleichzeitige Symptome von Tremor und Ataxie; ferner die Sorgfalt. Größenverhältnis 1 : 1. No. 6. Apoplexia cerebri. b) Geschrieben am 12. März 1901. und Sauberkeit der Ausführung und das Fehlen der für Paralysetypischen Wiederholungen. Daß endlich die zweite Probe am Schlüsseeine gewisse Ähnlichkeit mit dem bei Verwirrtheit, epileptischen Dämmer-zuständen etc. in schriftlichen Äußerungen beobachteten Erscheinungenbesitzt, ist schon oben hervorgehoben. Man vermißt aber auch beidiesen selten motorische Störungen (s. No. 18). No. 7. Apoplektischer Erweichungsherd. Krankheitsgeschichte: P. H., Arbeiter, 64Jahre alt; aufgenommenam 30. Juli 1900. Vor vier Jahren Schlaganfall mit rechtsseitiger Lähmungohne Beteiligung der Sprache. Nach kurzer Zeit erfolgte Besserung,so daß er wieder arbeiten konnte bis Mai 1900. Am 14. Mai kamer mittags nach Hause, war „völlig irr und „redete Worte, die esgar nicht gibt. (Aussage der Frau.) Befund: Sensibilität rechts herabgesetzt


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