. Die gallen der pflanzen, ein lehrbuch für botaniker und entomologen. Galls (Botany). 92 Drittes Kapitel. Auch Pilze können ans einfachen Blättern unA'ollkommen ge- gliederte machen: die Blätter von Berheris buxifolia, Avelche normaler- weise verkehrt eiförmig und sitzend sind, erfahren nach Infektion durch Aecidium Jacohsthalü Henkici die verschiedensten Umformungen, deren auffälligste in Figur 31 zum Vergleich neben dem normalen Blatt dargestellt ist: das infizierte Blatt ist sehr viel größer als das normale, hat einen langen Stiel und ist in fünf Zipfel handförmig geteilt; außerdem läßt de


. Die gallen der pflanzen, ein lehrbuch für botaniker und entomologen. Galls (Botany). 92 Drittes Kapitel. Auch Pilze können ans einfachen Blättern unA'ollkommen ge- gliederte machen: die Blätter von Berheris buxifolia, Avelche normaler- weise verkehrt eiförmig und sitzend sind, erfahren nach Infektion durch Aecidium Jacohsthalü Henkici die verschiedensten Umformungen, deren auffälligste in Figur 31 zum Vergleich neben dem normalen Blatt dargestellt ist: das infizierte Blatt ist sehr viel größer als das normale, hat einen langen Stiel und ist in fünf Zipfel handförmig geteilt; außerdem läßt der Pilz scharf gezähnte Blattränder entstehen^). Die Aufspaltung der Blattspreiten in „laci- niate" Streifen und Zipfel kann so weit gehen, daß von der Hauptmasse und Grundform der Spreiten schließlich gar nichts mehr übrig bleibt, und das ganze Blatt in feinste Streifen zerlegt erscheint (z. B. nach Infektion der Pimpinella saxifraga durch eine Gallmilbe -). Auch auf anderem Wege als dem der Zer- fransung kann nach der Galleninfektion eine Aveitgehende Reduktion und Mißgestaltung der Blattspreite eintreten, z. B. nach Besiedelung der Blätter von Samhucus durch EpitrimeiiÄS trilohus, der bei schwacher Infektion nur die Ränder der Blattspreiten einschlägt, bei stärkerer Infektion von den Fiederblättchen nur ganz schmale, ver- bogene Streifen übrig läßt. Auffallend weit geht die Redulction der Spreitenteile bei der von Löw^) beschriebenen Milbengalle auf Clematis flammula: die Blätter der infizierten Sproßabschnitte bestehen fast ausschließlich aus einem viel- fach verbogenen Blattnervengerippe. — Bei den bisher erörterten Gallen behält auch bei starker De- formation das infizierte Organ seinen ursprünglichen Charakter: das Laubblatt bleibt Laubblatt. Bei anderen Gallen geht die organoide Umwandlung weiter: die vom Parasiten heimgesuchten Blätter erfahren eine morphologische „Umwertung". Sehr häufig sind Triebspitzengallen, bei


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