. Beitrge zur Biologie der Pflanzen. Plant physiology; Plants. 146 ein wenig gekrümmt hat und die Spitze passiv in eine geneigte Lage ge- langt ist, könnte das „Zugwaciistlium" beginnen und von nun an die alleinige Ursache der fortschreitenden Krümmung des Untertheils darstellen. Dass diese Voraussetzung nicht zutrifft, zeigen die folgenden Versuche. Cotyledonen von Ävena satlva wurden in enge Glasrohrchen einge- schlossen und einseitig beleuclitet; während des Versuches war eine Krüm- mung mechanisch verhindert, also auch kein „Zugwachsthum" möglich; trotzdem krümmten sich die Cotyl


. Beitrge zur Biologie der Pflanzen. Plant physiology; Plants. 146 ein wenig gekrümmt hat und die Spitze passiv in eine geneigte Lage ge- langt ist, könnte das „Zugwaciistlium" beginnen und von nun an die alleinige Ursache der fortschreitenden Krümmung des Untertheils darstellen. Dass diese Voraussetzung nicht zutrifft, zeigen die folgenden Versuche. Cotyledonen von Ävena satlva wurden in enge Glasrohrchen einge- schlossen und einseitig beleuclitet; während des Versuches war eine Krüm- mung mechanisch verhindert, also auch kein „Zugwachsthum" möglich; trotzdem krümmten sich die Cotyledonen unmittelbar nacli der Befreiung aus den Glasröhrclien in einer langen Strecke. In vier solchen Versuchen v/urden neun Cotyledonen beobachtet; zwei derselben sind in Fig. 54 ab gebildet. — Mit Dicotylenkeimlingen und mit Organen entwickelter Pflanzen ist ein solcher Versuch natürlich nicht ausführbar; doch kann ich mich liier auf eine ganze Reihe principiell analoger Beobachtungen berufen. Icli meine alle diejenigen Fülle, in denen, bei Versuchen über Fortpflanzung des heliotropischen Reizes, der mit Erde verschüttete Untertheil der Organe mechanisch an der Ausführung der angestrebten Krümmung verhindert war; selbst dann, wenn der oberirdische Theil sich lichtwärts krümmte, konnte er hier keinen wirksamen einseitigen Zug auf den Untertheil ausüben, und die nach Beseitigung des Hindernisses sich realisirende Krümmung des letzteren muss eine heliotropische sein; besonders instructiv sind solche Fälle, wie die in Versuch 38 (Sämlingsblätter von Allium Cepci, § 52) und Versuch 46 (Stengel von Oalium 'purpureum, § 60) beschriebenen, wo der oberirdische Theil der Organe gerade und aufrecht Fig. 54. Zwei Keimlinge von Altena satira, die, in enge Olasröhrehcii eingesehlossen, 7^/4 Stunden lang einseitig beleuchtet wurden. Ein anderes Verfahren besteht darin, horizontal gerichtete Keimlinge einseitiger Beleuchtung auszusetzen. Alsdann wirkt


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