. Elektrophysiologie. 108 Die Formänderung des Muskels bei der Thätigkeit. rasch abnimmt. „Der Hydrophilusmuskel erhält sich trotz an- strengender Leistungen durch lange Zeit so leistungstähig, dass er, wenn ihm auch nur kurze Ruhe zwischen längeren, in gewisser Zahl aufeinanderfolgenden Perioden der Thätigkeit gewährt wird, doch nur ganz allmählich erschöpft wird. Der D y t i c u s muskel dagegen wird durch anstrengende Leistungen in verhältnissmässig kurzer Zeit er- schöpft; wenn ihm aber zwischen den Perioden erschöpfender Thätig- keit auch längere Ruhe h/'^'^'"^ gewährt wird, so kann


. Elektrophysiologie. 108 Die Formänderung des Muskels bei der Thätigkeit. rasch abnimmt. „Der Hydrophilusmuskel erhält sich trotz an- strengender Leistungen durch lange Zeit so leistungstähig, dass er, wenn ihm auch nur kurze Ruhe zwischen längeren, in gewisser Zahl aufeinanderfolgenden Perioden der Thätigkeit gewährt wird, doch nur ganz allmählich erschöpft wird. Der D y t i c u s muskel dagegen wird durch anstrengende Leistungen in verhältnissmässig kurzer Zeit er- schöpft; wenn ihm aber zwischen den Perioden erschöpfender Thätig- keit auch längere Ruhe h/'^'^'"^ gewährt wird, so kann -^ ^— er sich während der letzteren auch nach wiederholter solcher An- strengung immer wieder bis zu einem gewissen Grade ; Dissi- milation und Assimila- tion müssen also wohl in beiden Muskelarten einen ganz verschie- denen Verlauf nehmen. Ganz analoge Erfah- rungen machte Riebet (1. c. p. 114) in Bezug auf den Verlauf der tetanischen Verkürzung bei länger fortgesetzter Reizung an dem trägen Scheerenmuskel und dem flinken Schwanz- muskel des Krebses, Ein vollkommener Te- tanus des letzteren ist nie von langer Dauer, der Muskel erschlaff't sehr bald und zeigt dann einige Zeit eine sehr verminderte Erregbar- keit ; dagegen steigt der Tetanus des Scheeren- muskels allmählich an. Fig. 59. a Tetani von Dyticus-, b solche von Hy- drophilusmuskeln bei gleichartiger Reizung. (Nach Eollett.) und kann sehr lange andauern. Die Beziehung dieser Erscheinungen zu der normalen Art der Thätigkeit beider Muskeln ist unverkennbar. Der kräftig entwickelte Scheerenschliesser hat die Aufgabe, unter grosser Kraftentfaltung lange Zeit hindurch in gleichmässiger Con- traction zu verharren, während der Schwanz rasche Bewegungen (Stösse) nach Art eines Ruders auszuführen hat, wobei es weniger auf eine langdauernde Kraftleistung, als vielmehr auf Schnelligkeit der Be- wegung ankommt. Es liegt in diesen Erfahrungen eine weitere Bestätigung der Folge- rungen,


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