. Die Gartenwelt . Ertragsminderung des Obstbaues in Deutschland soll jährlich mindestens 20â30 "/q des Erlöses betragen. Im Weinbau, bei dem die Unterlagen für die Schätzungen verhältnismäÃig am zuverlässigsten sind, sollen allein dem Heu- und Sauer- wurm in manchen Jahren 75 "/o ^^^ Ernte zum Opfer fallen. Im Jahre 1906 betrug der Schaden allein durch diesen einen Schädling in der Pfalz 8 Millionen Mark, 1910 im ganzen rheinischen Weinbaugebiet nicht weniger als 100 Millionen Mark! Man bedenke, was dem Ackerbau durch Engerlinge, Drahtwürmer, Fliegen verloren geht, w
. Die Gartenwelt . Ertragsminderung des Obstbaues in Deutschland soll jährlich mindestens 20â30 "/q des Erlöses betragen. Im Weinbau, bei dem die Unterlagen für die Schätzungen verhältnismäÃig am zuverlässigsten sind, sollen allein dem Heu- und Sauer- wurm in manchen Jahren 75 "/o ^^^ Ernte zum Opfer fallen. Im Jahre 1906 betrug der Schaden allein durch diesen einen Schädling in der Pfalz 8 Millionen Mark, 1910 im ganzen rheinischen Weinbaugebiet nicht weniger als 100 Millionen Mark! Man bedenke, was dem Ackerbau durch Engerlinge, Drahtwürmer, Fliegen verloren geht, welchen Schaden der Gärtner durch Obstmaden, Blütenstecher, Raupen usw. erleidet, so wird man klar erkennen, daà es so nicht weiter gehen darf! Die Frage, wie die Schäden vermieden oder wenigstens auf ein erträgliches Maà herabgemindert werden können, muà in erster Linie durch die Wissenschaft beantwortet werden. Bekämpfungsversuche ohne genügende wissenschaft- liche Vorarbeit werden stets im Dunkeln herumtappen. Sie können gewià in Einzelheiten zu zufallsmäÃigen Erfolgen führen, aber werden nie wesentlich zur Lösung groÃer Organisation das Haupterfordernis. Nur auf genossenschaft- licher Grundlage wird eine allgemeine Teilnahme der breiten Kreise der Landwirte und Gärtner an der Schädlings- bekämpfung zu erreichen sein. Die von Herrn Dr. Ludwigs angeregte Bildung von âSpritzwehren" für die praktische Durchführung der BekämpfungsmaÃnahmen in gröÃeren Bezirken ist daher aufs wärmste zu begrüÃen. Unter den chemischen Bekämpfungsraitteln gegen schäd- liche Insekten haben in Deutschland die hochgiftigen Stoffe unter dem Druck der Kriegsverhältnisse sich mehr und mehr eingebürgert, da die früher gebräuchlichen mehr oder weniger harmlosen Mittel, wie Insektenpulver, Nikotin, Nieswurz, Schwefel, Petroleum, Spiritus, Seife, im Preise auÃerordentlich in die Höhe gingen ode
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