. Elektrophysiologie. . Die elektromotorischen Wirkungen der Nei-ven. 707 Stromstärke und Stromesdauer an der physiologischen Kathode, d. h. an jedem Punkte, wo der Strom aus der erregbaren Substanz austritt, während der Schliessungszeit ein Zustand erhöhter Anspruchsfähigkeit besteht, während das Umgekehrte an der physiologischen Anode der Fall ist, so ergiebt sich unmittelbar auch ein Verständniss für die Thatsache der intra- und extrapolar sich ausbreitenden polar-antago- nistischen Erregbarkeitsänderungen eines polarisirten markhaltigen Nerven. Es erklärt sich ferner leicht die auf den ers


. Elektrophysiologie. . Die elektromotorischen Wirkungen der Nei-ven. 707 Stromstärke und Stromesdauer an der physiologischen Kathode, d. h. an jedem Punkte, wo der Strom aus der erregbaren Substanz austritt, während der Schliessungszeit ein Zustand erhöhter Anspruchsfähigkeit besteht, während das Umgekehrte an der physiologischen Anode der Fall ist, so ergiebt sich unmittelbar auch ein Verständniss für die Thatsache der intra- und extrapolar sich ausbreitenden polar-antago- nistischen Erregbarkeitsänderungen eines polarisirten markhaltigen Nerven. Es erklärt sich ferner leicht die auf den ersten Blick so auffallende Erregbarkeitssteigerung in der Nähe jedes künstlichen Querschnittes. Denn gerade wie ein künstlich zugeführter Strom wird auch der Demarcationsstrom jeder markhaltigen Nervenfaser nicht nur in nächster Nähe der Demarcationsfläche sich innerlich abgleichen, sondern aus gleichen Gründen wie dort werden sich, wie im bei- stehenden Schema angedeutet ist (Fig. 219), Stromfäden weithin vom Quer- schnitt erstrecken, welche, allerorts aus dem Axencylinder austretend, den- selben in den Zustand des Katelektro- tonus mit alle,, seinen Folgen versetzen, S;n,?,^'^t™ J^ dessen Intensität natürlich mit der Ent- längs des Nerven (schwache Längs- fernung vom Querschnitt rasch abnimmt. schnittsströme). Auch die sogenannten schwachen Längs- (Nach Hermann.) schnittströme können, wie Hermann zuerst hervorgehoben hat und Fig. 219 ohne Weiteres erkennen lässt, einfach als elektrotonische Ausbreitung des Demarcationsstromes be- trachtet werden. Endlich sei hier auch noch auf die schon früher besprochene Thatsache hingewiesen, dass bei elektrischer Reizung eines local ab- getödteten, markhaltigen Nerven sich nur dann die physiologische Wirkung des einen Poles wie beim Muskel ausschalten lässt, wenn ein mehr oder weniger grosser Theil der intrapolaren Strecke mit möglichster Erhaltung der histologischen Structur ab- getödtet wird. Auch di


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