Archive image from page 23 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst11deut Year: 1899 10 DIE GARTENKUNST. XI, 1 den 3—4jährigen ausübenden Tätigkeit all das lernen, wozu der Empiriker vielleicht ein halbes Menschen- alter braucht, und dann in einer auf Theorie und Praxis sich erstreckenden Prüfung soviel Wissen und Können darlegen, um das Diplom als Gartenarchitekt zu erringen. Mir ist bei Entwicklung dieses meines Gedanken- ganges mehrmals schon entgegengehalten worden, daß nach Durchführung meines Vorschlages eine Menge künstler wird leichter und rascher als bisher zu einem


Archive image from page 23 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst11deut Year: 1899 10 DIE GARTENKUNST. XI, 1 den 3—4jährigen ausübenden Tätigkeit all das lernen, wozu der Empiriker vielleicht ein halbes Menschen- alter braucht, und dann in einer auf Theorie und Praxis sich erstreckenden Prüfung soviel Wissen und Können darlegen, um das Diplom als Gartenarchitekt zu erringen. Mir ist bei Entwicklung dieses meines Gedanken- ganges mehrmals schon entgegengehalten worden, daß nach Durchführung meines Vorschlages eine Menge künstler wird leichter und rascher als bisher zu einem befriedigenden und einträglichen Wirkungskreis ge- langen, nicht erst braucht er sich seine Stellung selbst zu schaffen, eine Autorität zu erkämpfen: Bildung macht frei! Deshalb muß es der D. G. f. G. als der berufensten und angesehensten Standesvertretung ein nobile officium sein, die Ausbildung der Gartenarchi- tekten auf der technischen Hochschule ernstlich und unentwegt zu betreiben; sorge sie rechtzeitig dafür. gut und richtig vorgebildete Gartenarchitekten vor- finden. Darum ist es dringend nötig, daß der Potsdamer Beschluß vorerst aufgeschoben und möglichst bald auf- eehoben wird. iMögen zu- nächst die einzelnen Grup- pen in diesem Sinne wir- ken und eine nochmalige, erschöpfende Behandlung dieser wichtigsten Standes- frage auf der nächsten 1 lauptversammlung vorbe- reiten ! Hoffentlich führt eine neue Beratung glück- lich zu einer Beschlußfas- sung in meinem Geiste: quod dei bene vertant I Baukunstbeflissener die Vorlesungen über Gartenkunst daß kommende große Aufgaben auf unserem Gebiete hören würden und so unserem ohnedies überfüllten Stande eine unnötige und unangenehme Konkurrenz entstehen müßte: ich glaube diesen Einwand einfach damit widerlegen zu kön- nen, daß ich auf den an sich übergroßen Umfang des Gebietes der eigent- lichen Baukunst hinweise, zu deren Studium die ganze Hochschulzeit kaum aus- reicht und daß es uns


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