. Rembrandt; des meisters gemälde in 643 abbildungen . it, die Freude an phantastischem, malerischem Aufputz ihn zu diesem etwasausgiebigen Kultus seiner Persönlichkeit getrieben haben mögen, so fällt dieses Motivsowohl bei dem jungen wie bei dem alternden Künstler fort. Der junge Rembrandtwar nichts weniger als schön oder auch nur interessant. Auf dieses gewöhnliche Ge- xiv Sicht mit der ziemlich knolligen Nase und den wulstigen Lippen konnte sein Besitzerjedenfalls nicht eitel sein. Aber es war ihm das nächste und bequemste Modell, umdaran seine Studien zu machen, seine Beleuchtungs- wie sei


. Rembrandt; des meisters gemälde in 643 abbildungen . it, die Freude an phantastischem, malerischem Aufputz ihn zu diesem etwasausgiebigen Kultus seiner Persönlichkeit getrieben haben mögen, so fällt dieses Motivsowohl bei dem jungen wie bei dem alternden Künstler fort. Der junge Rembrandtwar nichts weniger als schön oder auch nur interessant. Auf dieses gewöhnliche Ge- xiv Sicht mit der ziemlich knolligen Nase und den wulstigen Lippen konnte sein Besitzerjedenfalls nicht eitel sein. Aber es war ihm das nächste und bequemste Modell, umdaran seine Studien zu machen, seine Beleuchtungs- wie seine Ausdrucksstudien. Dennebenso wichtig wie das Studium des Lichts ist ihm das der menschlichen Physiognomieund ihrer unendlichen Ausdrucksfähigkeit. Er glaubte sie nirgends besser studierenzu können als an Greisenköpfen, und Greisengestalten in biblischer oder rein genre-hafter Einkleidung machen den Inhalt seiner ersten datierten Bilder aus, des über einemBriefe nachdenkenden Paulus im Gefängnis (in Stuttgart, S. 5) und des beim Kerzen-. Der junge Rembrandt in seinem Atelier in LeidenNach einem Gemälde von Gerrit Dou, im Besitz von Sir Fr. Cook in Richmond licht ein Goldstück prüfenden Geldwechslers in der Berliner Galerie (S. 4). Auf diesenBildern, denen der etwa gleichzeitige in Nachdenken versunkene Paulus im Germa-nischen Museum in Nürnberg (S. 15 rechts) anzureihen ist, zeigt sich zwar bereits dasStreben nach scharfen Beleuchtungskontrasten, die man bei Rembrandts Vorgängernvergebens sucht. Aber das eigentliche Helldunkel Rembrandts ist diese derb natura-listische Gegenüberstellung von grellem Licht und schwarzem Schatten noch ist die sorgfältige Behandlung des Beiwerks: auf dem Paulusbildedie neben dem Schwerte aufgehäuften Folianten, auf dem Tisch des Wechslers dieStöße von Papieren und Büchern, die Goldstücke und die Goldwage. Wie Rembrandtin diesem stillebenartig durchgeführten Beiwerk an die älteren Leidener Stilleben-m


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