Archive image from page 339 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst15deut Year: 1899 208 DIE GARTENKUNST. XV, 14 Dank den hohen Herrschaften, daß sie diese kostbaren und seltenen Pflanzenschätze zu der Ausstelking und damit zur Bewunderung der großen Öffentlichkeit her- gaben. Eins habe ich bisher überall und auch in Wien wieder lebhaft vermißt und das ist die Tatsache, daß man es doch noch nicht versteht, dies Material in feiner, künstlerisch abgewogener Art, etwa in Form behaglich und dekorativ ausgestatteter Wintergarten, zur Schau zu stellen. Die Stadt, in der man, sowe


Archive image from page 339 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst15deut Year: 1899 208 DIE GARTENKUNST. XV, 14 Dank den hohen Herrschaften, daß sie diese kostbaren und seltenen Pflanzenschätze zu der Ausstelking und damit zur Bewunderung der großen Öffentlichkeit her- gaben. Eins habe ich bisher überall und auch in Wien wieder lebhaft vermißt und das ist die Tatsache, daß man es doch noch nicht versteht, dies Material in feiner, künstlerisch abgewogener Art, etwa in Form behaglich und dekorativ ausgestatteter Wintergarten, zur Schau zu stellen. Die Stadt, in der man, soweit ich es zu beobachten Gelegenheit hatte, am besten dekoriert, ist München, und der Einfluß der Münchener Künstlerschaft ist m. E. unstreitig die Ursache daran. In Wien und anderwärts sollte man auch die Künstlerschaft mit zur Lösung derartiger Aufgaben heranziehen, ich zweifle nicht daran, es geschähe sehr zum Vorteil des Ganzen und die Gärtner selbst würden am besten dabei fahren. Die Ausstellung im Freien war in Wien wenig bedeutend, man muß aber entschuldigend beifügen, daß die engen Raumverhältnisse eine gute Anordnung fast ausschlössen. Am besten war ein kleiner Rosengarten von Wotzy, von mehrfarbig gestrichenem Spaliergang um- geben, doch war auch dies alles in den Verhältnissen nicht vollkommen geglückt, weil eben keine Ent- wickelungsmöglichkeit gegeben war. Die Alpinenausstellung war zwar interessant und umfangreich in bezug auf Pflanzenmaterial, aber wenig glücklich arrangiert. Ein großer Erdhaufen mit Stein- geröll mehr oder weniger glücklich überzogen und dazwischen die Alpenpflanzen, das war der Alpengarten. Auch der Alpengarten wartet noch auf seine Gestalter. Ansätze dazu zeigen sich ja mehrfach, so in Eitels Liebhabergarten in Stuttgart, aber es bleibt auf diesem Gebiete noch manches der Zukunft vorenthalten, mögen die Gartenkünstler nur den Versuch machen, dies Dornröschen aus seinem Schlummer zu wecken, sie werden erstaunt


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