. Die Gartenkunst . Fig. 2. Der oberste Fall des ßiefsloches bei Bodeumais im bayerischen Wald. Nach einer photographischen Aufnahme. gewaltige Stämme auf ihnen gestanden sind; an manchen Stellen liegen die Baumleichen quer über- und durchein- ander, doch wird auch dieses Bild der Zerstörung lieblich und verliert seinen Schrecken durch die in seltener Schönheit und Üppigkeit entwickelten Farnkräuter, die hier ganze, nahezu zusammenhängende Gruppen bilden und Fels und Stämme, Verwesendes und Auferstehendes mit der zierlichsten Vegetation umkleiden und bedecken, Mannes- höhe erreichend. Auf stei


. Die Gartenkunst . Fig. 2. Der oberste Fall des ßiefsloches bei Bodeumais im bayerischen Wald. Nach einer photographischen Aufnahme. gewaltige Stämme auf ihnen gestanden sind; an manchen Stellen liegen die Baumleichen quer über- und durchein- ander, doch wird auch dieses Bild der Zerstörung lieblich und verliert seinen Schrecken durch die in seltener Schönheit und Üppigkeit entwickelten Farnkräuter, die hier ganze, nahezu zusammenhängende Gruppen bilden und Fels und Stämme, Verwesendes und Auferstehendes mit der zierlichsten Vegetation umkleiden und bedecken, Mannes- höhe erreichend. Auf steinernen Stufen, an schrotler Felswand hinauf verläfst man das Vorland und gerade diese Stelle ist so wildromantisch, dafs man sich nicht sonderlich verwundern würde, wenn ein Lindwurm in der Scene erschiene vmd ein gepanzerter Ritter aufträte, zum Kampf mit dem Drachen bereit. Hier finden Landschaftsmaler die grofsartigsten und kühnsten Motive, hier quellen dem Musiker die ureigensten .Melodien entgegen und hier begeistert das Hauschen der Baumkronen zum Gedicht, zum Lob- gesange auf diese unvergleichlich schöne Natur! Allmählich entfernt sich der Pfad vom See, nur hier und da Durchblicke auf den ernsten dunklen Wasserspiegel bietend, auf welchem Nymphaea lutea ihr rundliches Laubwerk und die leuchtend gelben Blüten ausbreitet. Noch wenige Schritte und man steht am Ausflufs des Sees, wo sich auf einem Hügel das einladende Wirtshaus erhebt. Von diesem idyllischen Ruheplatz führen mehrere Wege durch wunderherrlichen gemischten Hochwald nach Bayerisch-Eisenstein im Thale. Hier bleibe man, wie schon angedeutet, mehrere Tage (gut aufgehoben bei „Oberst") und unter- nehme Touren nach den verschiedensten Seiten hin; jede derselben wird lohnend sein und dem, der ein offenes Auge für die Schönheiten der Natur hat. reiche Ausbeute bringen. Thalabwärts erreicht man mit der Eisenbahn in kurzer Zeit Regenhütte. Dort geht man den idyllisch schönen Prinzenweg am


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