. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 38 Die Gart Uli weit. 527 Gärtnerin als Gehilfin ihr Brot sucht, so wird man ihr kaum noch weniger anbieten können als einem Gehilfen, denn billiger wie ein Gärtnergehilfe kann doch kein Mensch arbeiten ! Für manche Arbeiten eignet sich die Frau besser als der Mann, das gilt nicht allein für die Gärtnerei, auch für andere Berufe, in denen die Frau sehr gut bezahlt wird. Mein Schwager, ein Kaufmann, zahlt z. B. seinen Verkäuferinnen bis zu 200 M Monatsgehalt. Auch als Gutsgärtnerin wird die Frau kaum eine Schleuder- konkurrenz bedeuten. Ich kenne Gärtnerinnen,


. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 38 Die Gart Uli weit. 527 Gärtnerin als Gehilfin ihr Brot sucht, so wird man ihr kaum noch weniger anbieten können als einem Gehilfen, denn billiger wie ein Gärtnergehilfe kann doch kein Mensch arbeiten ! Für manche Arbeiten eignet sich die Frau besser als der Mann, das gilt nicht allein für die Gärtnerei, auch für andere Berufe, in denen die Frau sehr gut bezahlt wird. Mein Schwager, ein Kaufmann, zahlt z. B. seinen Verkäuferinnen bis zu 200 M Monatsgehalt. Auch als Gutsgärtnerin wird die Frau kaum eine Schleuder- konkurrenz bedeuten. Ich kenne Gärtnerinnen, die auf Gütern neben ihrer Verpflegung 50—60 M monatlich verdienen, ein Gehalt, welches ein bescheiden anklopfender Gärtner gar nicht zu fordern wagt. Vor mir liegt noch ein unbeantworteter Brief einer Gutsbesitzersfrau, in welchem sie mir schreibt, sie habe sich auf meinen Rat eine Gärtnerin engagiert und sei mit der Dame sehr zufrieden, man könne jetzt wenigstens einmal ein vernünftiges Wort über den Gartenbetrieb sprechen. Wer mit dem Wesen einer Gutsgärtnerei vertraut ist, wird wissen, daß dieser Zweig der Gutswirtschaft zum größten Teil in den Händen der Frau des Hauses liegt, und es liegt doch sehr nahe, daß eine Dame viel eher mit der Oberleiterin der Gartens aus- kommt, als ein Herr. Wie sehr sich die Gärtnerinnen in Guts- gärtnereien Eingang verschaffen, beweisen die fortwährenden Nach- fragen nach Gutsgärtnerinnen, das beweisen aber auch die vielen Gutsbesitzertöchter, welche in den Gartenbauschulen für Frauen eine gediegene Ausbildung im Gartenbau suchen. Herrschaften, denen gebildete Untergebene unbequem sind, wird es allerdings ebenso geben, wie es immer Handelsgärtner geben wird, die sich nicht an eine anständige Behandlung ihrer Gehilfen gewöhnen können und deshalb immer über den fortwährenden Leutewechsel zu klagen haben. Herr Sander scheint auf dem Punkte des unbedingten Verneinens gegen alle die Förderung der Gärtnerei be


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