Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . lmischen Augen einverhaltenes Lächeln huscht. Die die Inschrift tragenden Putti, deren reich flatterndeGewandungen denen der Engel am Grabmal Jacopo von Portugals verwandt sind undhier den Reliefgrund zu füllen haben, fallen freilich ganz aus der Rolle. Nur in derMadonna ist der Ernst voll und ganz empfunden. Die jugendliche Anmut des Quattro-cento, wie auch etwas von der hoheitsvollen Würde des Cinquecento vereinigt diereizvolle Gestalt in sich. Sie ist das jüngste und doch das schönste Kind derUebergangszeit.


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . lmischen Augen einverhaltenes Lächeln huscht. Die die Inschrift tragenden Putti, deren reich flatterndeGewandungen denen der Engel am Grabmal Jacopo von Portugals verwandt sind undhier den Reliefgrund zu füllen haben, fallen freilich ganz aus der Rolle. Nur in derMadonna ist der Ernst voll und ganz empfunden. Die jugendliche Anmut des Quattro-cento, wie auch etwas von der hoheitsvollen Würde des Cinquecento vereinigt diereizvolle Gestalt in sich. Sie ist das jüngste und doch das schönste Kind derUebergangszeit. Eine Mino da Fiesole analoge Stellung nimmt in der Entwicklung des Arcoso-liendenkmals Matteo Civitali in dem Grabmal des Dom. Bertini da Gallicano (Taf. XV, Fig. 1) in der Kathedrale von Lucca ein. Matteo Civitali benutzt hier das Schemades Arcosoliengrabmals, um unter Aufgabe der Nische die Komposition zu einemfreistehenden Monumente zu verwerten: ein hoher Sockel trägt auf Totenköpfen dasGrabmal, einen einfachen, in drei Felder gegliederten marmornen Block, auf dessen. .?\bb. 97;i. di;f>^lil. Jlascolino in Korli. Ueber in Lucca siehe Enrico Ridolli, L.^ric in Lucca, studiatanclla suacattedrale, Lucca 191 Mitte die Inschrift steint. An den beiden Seiten lijingen, selir realistisch darge-stellt, an einem eisernen Nagel die schräggeneigten Wappen. Lieber dem Ganzenwölbt sich analog der Nische des Arcosoliengrabmals im Halbkreis eine Archivolte,die in einem Medaillon die Büste des Verstorbenen einschliesst. Auch dies Monu-ment bereitet in seinem schwerfälligen Ernst die Hochrenaissance vor. Was waraus dem Quattrocentograbmal geworden! Nichts mehr von heiterem Formenspiel,von der Gottheit und Himmelfahrt! Kalt und nüchtern sieht aus der schmucl<losenLunette die Büste des Verstorbenen herab und unter der Last des Steines grinstzum erstenmal der Totenschädei hervor, aus dem noch vor kurzem so feinsinnigund versöhnlich die Palme


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