. Die Gartenwelt . Haemanihus „König Alberf'. In der Handelsgärtnerei von Georg Bomemann, Blankenburg a, H., für die ^Gartenwelt' photographisch aufgenommen (Text Seite 184). ohne Rücksicht und Beziehung zu dem alten architektonischen Stil, unabhängig von den anderen Künsten — im besonderen der bis dahin den Garten beherrschenden Baukunst, die im Rokoko wohl nach Originellem strebte, ohne aber den Mut zu haben, die antiken Formen loszulassen und somit nur über diese hinauswucherte. Deshalb sehen wir in der Gartenkunst die einzige, welche in einer Zeit einen Fortschritt machte, die ihren künstl
. Die Gartenwelt . Haemanihus „König Alberf'. In der Handelsgärtnerei von Georg Bomemann, Blankenburg a, H., für die ^Gartenwelt' photographisch aufgenommen (Text Seite 184). ohne Rücksicht und Beziehung zu dem alten architektonischen Stil, unabhängig von den anderen Künsten — im besonderen der bis dahin den Garten beherrschenden Baukunst, die im Rokoko wohl nach Originellem strebte, ohne aber den Mut zu haben, die antiken Formen loszulassen und somit nur über diese hinauswucherte. Deshalb sehen wir in der Gartenkunst die einzige, welche in einer Zeit einen Fortschritt machte, die ihren künstlerischen Aufgaben so wenig gerecht wurde, einen Fort- schritt so unleugbar, so plötz- lich, wie ein solcher bis da in der Kunstgeschichte noch nicht verzeichnet ward. — Man feierte diese förmliche Revolution als den „Sieg der Natur über die Unnatur", welche viel zu be- schränkte Auffassung denn auch die Fühlung der Gartenkunst mit den übrigen Künsten not- wendig lockern und damit die Verpflanzung des gemachten Fortschrittes auf jene verhin- dern mufste, so dafs noch Generationen an dem steten Anblick des Herkömmlichen sich ermüdeten, ehe man die Lösung fand, die so nahe lag, hätte man den Wandel in der Gartenkunst zu deuten verstan- den. „Los von der .Antike und ihrer Descendenz!" hätte dann schon damals die Parole ge- lautet. Im Garten hatten geo- metrische Figur und architek- tonische Form sich am uner- träglichsten aufgedrängt, weil sie sich ein Material unterwar- fen, das dafür nicht geschaffen war; freilich war das L^nnatur, gegen die man zunächst wirk- lich die freie Natur, ein regel- loses Chaos, ausspielte. Bald aber gelangte man dahin, auf die Umrifs- und Grundlinien Wert zu legen, und damit war die neue Kunst begründet. Es charakterisiert sich also der sogenannte Sieg der Na- tur über die Unnatur als das Aufgeben der gebundenen (zu stereotypen Formen ver- knöcherten) Linie zu gunsten der -freien Linie (nach dem Vorbilde d
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