. Die Gartenwelt . Wand nicht erst verklei- det zu werden und der Pfeiler ersteht aus gleichem Ge- stein. Die Wegeführung kann sich auf diese Weise zum Teil ganz oben am Abhänge hinziehen, um an solchen interessanten Stellen mit Hilfe von organisch mit der künst- lichen Felsbildung zusammenhängenden Stufen, die als in den Stein gehauen erscheinen, rasch eine beträchtliche Steigung zu gewinnen. Der organische Zusammenhang aller Erscheinungen untereinander wird im künstlerischen Naturgarten im allgemeinen noch zu wenig gewahrt. Wie die Glieder (Organe) eines lebendigen Körpers müssen alle Dinge


. Die Gartenwelt . Wand nicht erst verklei- det zu werden und der Pfeiler ersteht aus gleichem Ge- stein. Die Wegeführung kann sich auf diese Weise zum Teil ganz oben am Abhänge hinziehen, um an solchen interessanten Stellen mit Hilfe von organisch mit der künst- lichen Felsbildung zusammenhängenden Stufen, die als in den Stein gehauen erscheinen, rasch eine beträchtliche Steigung zu gewinnen. Der organische Zusammenhang aller Erscheinungen untereinander wird im künstlerischen Naturgarten im allgemeinen noch zu wenig gewahrt. Wie die Glieder (Organe) eines lebendigen Körpers müssen alle Dinge im Garten einem einheitlichen Naturkörper anzugehören scheinen, der sie aus einer deutlichen Ur- sache gleichsam ernähre, ihnen Daseinsberechtigung giebt. Oft fällt man im Einzelnen aus der Rolle der Darstellung: z. B. wenn durch zerklüftetes Gelände ein Weg mit paralle- len Kanten geführt wird, oder eine Treppe eine andere Lage annimmt, als die künstliche Schichtung des Gesteins zwin- gend fordert. Eine Treppe soll horizontale Stufen haben ; wenn aber die Schichtungen, in w'elche sie scheinbar ge- hauen ist, abwärts führen, so darf man sich nicht scheueri, sogar Stufen zu bilden, deren Auftrittflächen schräg rück- wärts abfallen. Während mir die Korrektur dieser Zei- len vorlag, hatte ich die Freude, gerade diese letzte Be- merkung in einer Anlage in Berlin in künstlerisch kühner, Granit-Drillmge. Vom Verfasser fiir die „Gartenwelt" aufgenommen. wissenschaftlich richtiger Weise verwirklicht zu sehen. Giebt man dem Sinn Beschäftigung auf der Wande- rung den Berg hinan, so wird man willig emporsteigen, während man auf den Zickzackwegen nur immer das seh- nende Auge nach dem höchsten zu erklimmenden Punkt richtet. In der Regel liegt hier das Wohnhaus. Wer auf dessen Standort als Gärtner einen Einfluss hat, sollte im Interesse des Besitzers und seiner Besucher raten, es möglichst nicht auf die höchste Stelle zu setzen. Hier erscheint es immer


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