Edvard Munch . arallelen mit der Maeter-links gezogen. Mit Unrecht. In der That ist des Letzteren Kunst eine cerebrale, vielfachmit dem Verstände durchgearbeitete, herausgetiftelte, mehr studierte als empfundene. Dasist ihre Schwäche. Maeterlinks Kunst ist schemenhaft, bleichsüchtig, Munchs gesund, kraft-strotzend. Sicher spielt bei Munch das Cerebrum eine Rolle, aber mehr der Wille als derVerstand. Ueberhaupt ist ja die Dichtkunst diejenige unter den Künsten, welche des Verstandesam wenigsten entraten kann, - am meisten die Musik; in der Mitte steht etwa Malerei und Plastik. Ems aber hat er m


Edvard Munch . arallelen mit der Maeter-links gezogen. Mit Unrecht. In der That ist des Letzteren Kunst eine cerebrale, vielfachmit dem Verstände durchgearbeitete, herausgetiftelte, mehr studierte als empfundene. Dasist ihre Schwäche. Maeterlinks Kunst ist schemenhaft, bleichsüchtig, Munchs gesund, kraft-strotzend. Sicher spielt bei Munch das Cerebrum eine Rolle, aber mehr der Wille als derVerstand. Ueberhaupt ist ja die Dichtkunst diejenige unter den Künsten, welche des Verstandesam wenigsten entraten kann, - am meisten die Musik; in der Mitte steht etwa Malerei und Plastik. Ems aber hat er mit Maeterlink, Stephan George, Mallarme, Przybyszewsky auchSirindberg gemein. Er ist ein feiner Seelendeuter eine Hamletnatur, die gerne grübelt undsinnt. Er liebt die Dämmerungserscheinungen des Seelenlebens zu ergründen, jene Zustände,die dem Gedanken und der That voraufgehen und noch unter der Schwelle des Bewusstseinsschlafen. Spielen doch diese traumhaften Seelenzustände in unserem Leben noch eine.


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