. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 278 Die hier zu beschreibende anatomische Besonderheit des Gorilla- schädels besteht darin, daß bei dem genannten Affen die Kieferhöhle sekundär durch eine andere, vom unteren Nasengange ausgehende Höhle ersetzt wird. Wenn man den Schädel eines Gorilla median halbiert, dann fällt in der seitlichen Wand des unteren Nasenganges sofort eine mehr oder weniger ausgedehnte Öffnung auf. Ich hatte dieselbe schon öfter gesehen, wie sie auch wohl von anderen Forschern schon oftmals be- merkt sein wird, widmete ihr aber keine besondere


. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 278 Die hier zu beschreibende anatomische Besonderheit des Gorilla- schädels besteht darin, daß bei dem genannten Affen die Kieferhöhle sekundär durch eine andere, vom unteren Nasengange ausgehende Höhle ersetzt wird. Wenn man den Schädel eines Gorilla median halbiert, dann fällt in der seitlichen Wand des unteren Nasenganges sofort eine mehr oder weniger ausgedehnte Öffnung auf. Ich hatte dieselbe schon öfter gesehen, wie sie auch wohl von anderen Forschern schon oftmals be- merkt sein wird, widmete ihr aber keine besondere Aufmerksamkeit, dachte, es sei ein während der Maceration und Säuberung entstan- dener Defekt. Die Ausdehnung dieser Öffnung bei einem noch Abb. 1. Abb. 2. aber schon erwachsenen Schädel ist aus Abb. 1 ersichtlich. Sie dehnt sich nach hinten bis zum Vorderrande des Os palatinum aus. Bei der Betrachtung derselben kann auch der Gedanke auftauchen, es habe sich beim Gorilla ein ganz besonderer Zustand eingestellt, daß der Zugang zur Kieferhöhle bei diesem Affen in den unteren Nasen- gang verlegt worden ist, infolge einer sekundären Durchbrechung der Seitenwand. Diese Ansicht findet dann Stütze durch die bekanntlich auch beim Menschen bisweilen auftretende stellenweise Atrophie dieser Wand. Wie ein frontaler Schnitt aber sofort lehrt, ist auch diese Deutung gänzlich verfehlt. Der wahre Sachverhalt ist dieser, daß schon im jungen Alter die laterale Wand des unteren Nasenganges beim Gorilla sich in die Kieferhöhle einzustülpen anfängt. Dadurch formt bald, wie aus Abb. 2 ersichtlich, die laterale Nasenwand eine blasenförmige Vorwölbung in der Kieferhöhle, und da die Wand der-. Please note that these images are extracted from scanned page images that may have been digitally enhanced for readability - coloration and appearance of these illustrations may not perfectly resemble the original Anatomische Gesellschaft. Jena : G. Fischer


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