. Compendium der Physiologie des Menschen. Physiology. J^g3 Entspannung der Zonula Zinnii. annimmt. Diese Ansicht wird bekräftigt durch die Thatsache, dass her- ausgeschnittene Linsen sich fast immer stärker gewölbt und dicker fan- den, als die Linsen von lebenden Augen, welche im fernsehenden Zustande der Messung unterworfen wurden. Die Gestalt der fernsehenden Linse würde also entsprechen einem Gleichgewicht zwischen den eigenen ela- stischen Kräften derselben, die sie dicker und gewölbter zu macheu, und fremden Kräften, welche sie abzuflachen streben. Diese fremden Kräfte können wir suchen


. Compendium der Physiologie des Menschen. Physiology. J^g3 Entspannung der Zonula Zinnii. annimmt. Diese Ansicht wird bekräftigt durch die Thatsache, dass her- ausgeschnittene Linsen sich fast immer stärker gewölbt und dicker fan- den, als die Linsen von lebenden Augen, welche im fernsehenden Zustande der Messung unterworfen wurden. Die Gestalt der fernsehenden Linse würde also entsprechen einem Gleichgewicht zwischen den eigenen ela- stischen Kräften derselben, die sie dicker und gewölbter zu macheu, und fremden Kräften, welche sie abzuflachen streben. Diese fremden Kräfte können wir suchen in einem radiären Zuge der zonula Zinnii, hervorge- bracht durch die besonderen Ernähruugsverhältnisse des Glaskörpers. Uebt nämlich dieser fortwährend einen starken Druck von innen auf die ihn straff umgebende Glashaut. aus, so muss die mit ihr zusammenhän- gende Zonula an der Linsenkapsel mit einer dem Drucke entsprechenden Kraft in allen radialen Kichtungen ziehen, und dieser Zug setzt sich bei einer gewissen Ab- flachung der Linse mit deren inneren Elasticität ins Gleichgewicht. In dieses Gleichgewicht muss offenbar jede Spannungszunahme des musculus ciliaris störend eingreifen. Fig. 19 giebt davon eine Anschauung. Sie stellt einen Theil des Meri- dianschnittes durchs Auge (vergrössert) dar, in der Gegend der Ciliarfortsätze (p. c). Sie bedarf keiner ausführlichen Er- klärung, da die Anfangsbuchstaben der anatomischen Benennung {Hh: Hornhaut etc.) überall den betreffenden Gegenden eingeschrieben sind. Es ist also nur hervorzuheben, dass die unter s (canalis Schlemmii) be- ginnenden Linien, welche nach hinten und links ausstrahlen, die Zug- richtungen der Fasern des Ciliarmuskels bedeuten; man sieht, dass sie überall, wo sie die eine oder die andere Platte der zonula Zinnii (z Z) treffen, mit der Tangente daselbst einen nach rechts spitzen Winkel bilden. Die Zusammenziehung dieser Muskelfasern muss also die ent- fernteren Theile der Zonula herbeiholen


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