. Berichte der Deutschen Botanische Gesellschaft. Botany; Botany. 96 Fritz Müller. steht, bei zweimännigen Blumen umgekehrt. Die schiefe Stellung der zweiten Blumen erklärt sich daraus (vergl. diese Berichte V, S. 99), dass das Vorblatt der ersten Blume, d. h. das Deckblatt der zweiten, seitlich steht, dass jede Blume ihrer Abstammungsachse eines ihrer inneren Staubblätter zuwendet und dass von diesen Staubblättern das- jenige sich fruchtbar ausbildet, welches der Hauptachse des Blüthen- standes am nächsten liegt. Nur in dem ganz besonderen Falle kann also eine zweite Blume gerade stehen, wenn
. Berichte der Deutschen Botanische Gesellschaft. Botany; Botany. 96 Fritz Müller. steht, bei zweimännigen Blumen umgekehrt. Die schiefe Stellung der zweiten Blumen erklärt sich daraus (vergl. diese Berichte V, S. 99), dass das Vorblatt der ersten Blume, d. h. das Deckblatt der zweiten, seitlich steht, dass jede Blume ihrer Abstammungsachse eines ihrer inneren Staubblätter zuwendet und dass von diesen Staubblättern das- jenige sich fruchtbar ausbildet, welches der Hauptachse des Blüthen- standes am nächsten liegt. Nur in dem ganz besonderen Falle kann also eine zweite Blume gerade stehen, wenn, wie bei Hedychium corona- rium, das Yorblatt der ersten Blume um 30° nach hinten gerückt ist. — Zweimännige zweite Blumen entstehen dadurch, dass auch die Ab- stammungsachse, (der Stiel der ersten Blume), ihr Recht behauptet, dass auch das ihr zugekehrte Staubblatt sich fruchtbar ausbildet. Weshalb einmännige und zweimännige zweite Blumen in der oben an- gegebenen Weise sich schief stellen, erhellt ohne Weiteres aus bei- stehenden Grundrissen. B I *. Grundrisse zweiblüthiger Wickel von Alpinia. A zweite Blume einmännig, links von der ersten. B zweite Blume zweimännig, rechts von der ersten. I Lippe, v Vorblatt der ersten Blume. Die Bedeutung der eigenthümlichen Erscheinung, dass bei den Zingiberaceen nicht durch die Abstammuogsachse der Blume, sondern durch die Hauptachse des Blüthenstandes die fruchtbare Ausbildung eines der inneren Staubblätter bedingt wird, liegt wenigstens für unsere Alpinia auf der Hand. Die breite wagerechte Lippe der ersten und dritten Blumen bietet den Besuchern (Euglossa, Centris, Bombus u. s. w.) einen bequemen Landungsplatz, auf dem sie, den Blüthenstaub mit ihrem Rücken abstreifend, zu dem Eingange der honigbergenden Blumenröhre vorrücken. Würde bei den zweiten Blumen das seitlich gelegene der Abstammungsachse zugewendete innere Staubblatt sich fruchtbar, die beiden auderen sich zur Lippe ausbilden, so wäre die Stellung
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