. Lehrbuch der Intoxikationen . er es für eineneue Base hielt, Daturin. Ich will nicht unerwähnt lassen, dass diesesDatura-Atropin nach früheren Versuchen nicht mit dem gewöhnlichenAtropin identisch wirken sollte. Das Atropin wird aus der wässerigenLösung seiner Salze durch Zusatz von Kaliumkarbonat in kleinen Mengennicht abgeschieden. Vermehrt man aber die Menge des Kaliumkarbonats,so fällt das Alkaloid aus und wird dann am besten zu weiterer Reini-gung aus Alkohol umkrystallisiert. Die reine Base bildet säulenförmigebis spiessige Nadeln von bitterem und nachhaltig scharfem Wasse


. Lehrbuch der Intoxikationen . er es für eineneue Base hielt, Daturin. Ich will nicht unerwähnt lassen, dass diesesDatura-Atropin nach früheren Versuchen nicht mit dem gewöhnlichenAtropin identisch wirken sollte. Das Atropin wird aus der wässerigenLösung seiner Salze durch Zusatz von Kaliumkarbonat in kleinen Mengennicht abgeschieden. Vermehrt man aber die Menge des Kaliumkarbonats,so fällt das Alkaloid aus und wird dann am besten zu weiterer Reini-gung aus Alkohol umkrystallisiert. Die reine Base bildet säulenförmigebis spiessige Nadeln von bitterem und nachhaltig scharfem Wasser ist sie kaum löslich; es löst sich aber gut in Alkohol, Chloro-form und Amylalkohol, viel schwerer in Aether und Benzol und fastgar nicht in Petroläther. Mit Wasserdämpfen soll es in geringem Gradeflüchtig sein. Pharmakognostisches. Das Atr. findet sich in fast allen Teilennamentlich von zwei Pflanzen, nämlich von Atropa Belladonna(nigra und var. lutea), der Tollkirsche, und von Datura Stra- Fign. 117 Fig. Atropa Belladonna. Datura Stramonium. monium, dem Stechapfel. Beide gehören zur Klasse der Solana-ceen und sind mit Blüte und Frucht in Fig. 117 u. 118 dargestellt. Inbeiden sind neben Atropin noch andere Basen enthalten. Das Hyos-cyamin findet sich in denselben zwei Pflanzen, sowie in verschiedenen Atropin und Hyoscyamin. 1041 Arten von Hyoscyamus, namentlich in Hyosc. niger, dem Bilsen-kraut (siebe Fig. 119, 120, 122), in Duboisia myoporoides, Sco-polia atropoides und Scop. japonica, in Anisodus luridus (sämt-lich zu den Solanaceen gehörig), Dymonds will auch in Lactucasativa, dem Kopfsalat, und in Lactuca virosa, dem Giftlattich(Compositae), Atr. gefunden haben. Dieser Angabe ist von Braithwaite& Stevenson widersprochen worden, aber Farr & Wright haben inLactuca virosa und in Lactuca muralis in der That ein pupillen-erweiterndes Alkaloid mit Sicherheit nachgewiesen und dasselbe rein dar-gestellt. Ob dasselbe Atr. ist, kann allerdings zunächst no


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