. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Otto Tofohr: Der Fächerfinger-Gecko. 307 anderen größeren Eidechsen oder gar Schlangen zusammentreffen. Am wohlsten fühlen sie sich in einem speziellen Geckonen- Terrarium. Als ich eines Tages versuchs- weise eine große Eingelnatter in ihren Käfig gleiten ließ, flohen sie nach allen Eichtungen und erhoben ein wahres Zetergeschrei. — Sie wollten sich auch durchaus nicht an diesen Genossen gewöhnen; sobald der Kopf der Natter irgendwo auftauchte, packte sie das Entsetzen und ihre Stimmen erklangen gar kläglich. Ich habe die Natter natürlich bald wiede


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Otto Tofohr: Der Fächerfinger-Gecko. 307 anderen größeren Eidechsen oder gar Schlangen zusammentreffen. Am wohlsten fühlen sie sich in einem speziellen Geckonen- Terrarium. Als ich eines Tages versuchs- weise eine große Eingelnatter in ihren Käfig gleiten ließ, flohen sie nach allen Eichtungen und erhoben ein wahres Zetergeschrei. — Sie wollten sich auch durchaus nicht an diesen Genossen gewöhnen; sobald der Kopf der Natter irgendwo auftauchte, packte sie das Entsetzen und ihre Stimmen erklangen gar kläglich. Ich habe die Natter natürlich bald wieder entfernt, halte es überhaupt für grausam, Schlangen im Geckonen- oder Anolis-Terrarium zu halten, da diese Tier- chen ihr Leben lang eine entsetzliche Schlangenfurcht betätigen und aus lauter Angst häufig sich die Schnauzen an den Glasscheiben wund rennen. Gegen kleinere oder nur wenig größere Eidechsen zeigen sich die Fächerfinger dahingegen mutig und angriffslustig. Lhre Attacken sind sehr drollig, ich habe sie häufig Skinken gegen- über ausführen sehen. Gravitätisch erheben sich die Geckonen solchenfalls hoch auf den sperrig stehenden Beinen, krümmen den Eücken, senken den Kopf, drehen ihn seitlich dem Feinde nun suchen entgegen und sie ihm mit kräftigem Vorstoße einen Biß beizubringen, indem sie gleichzeitig ein kurzes Quieken ertönen lassen. Gewöhnlich verscheucht ihr Gebaren auch richtig den Widersacher. Im Terrarium streben sie gern nach oben. Sie kleben in Scharen tagsüber am Dache, an den oberen Scheiben, an Zier-Korkstücken, Ecken und Winkeln und kommen abends in der Dämme- rung herab, um sich umherzutreiben und ihrer Nahrung nachzugehen. Häufig erzürnen sie sich um einen besonders günstigen Platz, den mög- lichst alle beanspruchen, und es entsteht nun unter vielem Quieken eine lebhafte Balgerei, bei welcher die Schwächeren einfach herunter- geworfen werden. Der Ptyodactylus betätigt ebenso wie der Mauergecko einen lebhaften


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