. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. 36 III. Die Reizwirkunuen der Schwerkraft. Das Verhältnis der in ungleichem Wachstum bestehenden Reiz- reaktion zu dem Enderfolg der Aufrichtung können wir uns durch einen einfachen Versuch noch klarer machen. Was wird geschehen, wenn wir einen abgeschnittenen, aber noch wachstumsfähigen Stengel horizontal legen und nun einmal an seiner Spitze befestigend Der Erfolg ist nach dem Gesagten vorauszusehen. Es wird ein stärkeres Wachstum auf der der Erde zugewandten Flanke eingeleitet und dadurch nun an Stelle der festgehaltenen Spitze die Basis gehoben, b
. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. 36 III. Die Reizwirkunuen der Schwerkraft. Das Verhältnis der in ungleichem Wachstum bestehenden Reiz- reaktion zu dem Enderfolg der Aufrichtung können wir uns durch einen einfachen Versuch noch klarer machen. Was wird geschehen, wenn wir einen abgeschnittenen, aber noch wachstumsfähigen Stengel horizontal legen und nun einmal an seiner Spitze befestigend Der Erfolg ist nach dem Gesagten vorauszusehen. Es wird ein stärkeres Wachstum auf der der Erde zugewandten Flanke eingeleitet und dadurch nun an Stelle der festgehaltenen Spitze die Basis gehoben, bis sie senkrecht steht (Abb. 15 u. 16). Sehen wir uns nun die Erscheinung der geotropischen Krümmung etwas genauer an, und beginnen wir mit den Wurzeln, au denen Sachs (1873, S. 440) die Reaktionsweise besonders genau studiert hat. Er benutzte hauptsächlich die starken Keimwurzeln von Pferde- bohnen (Vicia Faba var. equina), daneben solche von Erbsen, Bohnen, Kürbis, Eicheln, Buchweizen u. a. Diese Objekte wurden in der Weise gezogen, mit Millimetermarkierung ver- sehen und vorbereitet, wie es früher (S. 26) geschildert worden ist. Nun sollten sie in Erde kommen, in der sie am natürUchsten und besten wachsen. Um aber die verschiedenen durch- laufenen Stadien zu sehen, wie das zum genaueren Studium nötig ist, hätte man sie immer wieder aus- graben müssen. Das hätte natürlich eine arge Schädigung und Störung bedingt. Man hätte freilich auch durchsichtige Medien, wie Wasser oder feuchte Luft ver- wenden können, aber beide bieten immer weniger günstige Wachstums- umstäncle als die Erde. Zwar kommt es in unserem Versuche nicht auf deren ernährende Wirkung, also die Versorgung mit Bodensalzen an; denn Nährstoffe hat die junge Wurzel von ihrem Samen her genug. Sonrlcrn störend wirkt im Wasser der Mangel an Sauerstoff zum Atmen und in feuchter Luft der Mangel an flüssigem Wasser. Beides vereint bietet in vorzüglicher Weise ein lockeres, feuclites Medium wie Sä
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