Die Komposition der pompejanischen Wandgemälde . ist also nicht tiefer, als wie er durch das eigentümliche Stand-motiv des vordersten Mädchens bestimmt ist. So werden dieFiguren von einer Raumschicht umschlossen, vor der sich einbreiter, freier Streifen Bodens befindet. Es ist also hier dieselbeDreiteilung, wie auf dem oben besprochenen Meleagerbilde, nurdaß der Mittelgrund hier nur von einer Schicht gegenüber denzwei Plänen jenes Bildes gebildet wird. So erinnert die Reiheder Figuren an ein griechisches Tafelbild. Wir brauchen uns aberhier nicht mit der Wahrscheinlichkeit zu begnügen, sondern


Die Komposition der pompejanischen Wandgemälde . ist also nicht tiefer, als wie er durch das eigentümliche Stand-motiv des vordersten Mädchens bestimmt ist. So werden dieFiguren von einer Raumschicht umschlossen, vor der sich einbreiter, freier Streifen Bodens befindet. Es ist also hier dieselbeDreiteilung, wie auf dem oben besprochenen Meleagerbilde, nurdaß der Mittelgrund hier nur von einer Schicht gegenüber denzwei Plänen jenes Bildes gebildet wird. So erinnert die Reiheder Figuren an ein griechisches Tafelbild. Wir brauchen uns aberhier nicht mit der Wahrscheinlichkeit zu begnügen, sondernkönnen die Herkunft beweisen. Der Stier scheint schräg nach vorn zu schreiten. Sehen wirihn uns aber genauer an, so finden wir, daß er durchaus nicht 70 IV. Oritler Stil. Landschaft. schräg im Raum steht. Der Augenpunkt des Bildes scheint ziem-lich hoch zu sein; das Rndc des Bodens^ den wir übersehen können,gibt seine geringste mögliche Höhe an. Wenn der vStier daherschräg stände, so müßte der Standpunkt der Hinterbeine in der. Abb. II. Phot. Sommer-Neapel. Fläche höher als der der Vorderbeine erscheinen, und die paral-lelen Linien, die sich an Rücken, Bauch und Verbindungslinieder Füße konstruieren lassen, müßten zusammenlaufen. Manwende nicht dagegen ein, daß die Römer ja die Perspektive nur IV. Dritter Stil. Landschaft. 71 nach dem Gefühle handhabten und ihre Gesetze nicht beweist nur, daß wir niemals eine richtige Perspektive er-warten dürfen, wie wir sie auch niemals finden. Meistens aberverlaufen auf römischen Bildern die verkürzten Linien nach demHorizonte zu, d. h. bei den tiefer gelegenen Gegenständen schrägnach oben, z, B. an dem Sitz der Nymphe auf dem Pendantdieses Bildes, So. ) Dieses Beispiel zeigt uns auch, daß dieMaler nur wußten, daß die Parallelen in der Verkürzung zu-sammenlaufen, nicht die Seite, nach der sie häufig, wie hier, eine umgekehrte aber ge


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