. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Vereias-Nachrichten. 449 also „gehört" werden. Denn diese Töne werden ent- weder durch Reibung der Kiefer, durch Auspressen von Luft zwischen den Kiemendeckeln oder durch den Darm, stets aber akzidentell, d. h. nebenbei, als Neben- erscheinung, nicht zweckbewußt, erzeugt. Zur zweck- bewußten Erzeugung von Lauten, von Lauten also, die einer Verständigung dienen sollen, wird von allen Wirbel- tieren der Kehlkopf verwandt. Beer, der sich gleichfalls mit der Frage des Hörens der Fische beschäftigt hat, lehnt die letztgenannte Argumentation für das


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Vereias-Nachrichten. 449 also „gehört" werden. Denn diese Töne werden ent- weder durch Reibung der Kiefer, durch Auspressen von Luft zwischen den Kiemendeckeln oder durch den Darm, stets aber akzidentell, d. h. nebenbei, als Neben- erscheinung, nicht zweckbewußt, erzeugt. Zur zweck- bewußten Erzeugung von Lauten, von Lauten also, die einer Verständigung dienen sollen, wird von allen Wirbel- tieren der Kehlkopf verwandt. Beer, der sich gleichfalls mit der Frage des Hörens der Fische beschäftigt hat, lehnt die letztgenannte Argumentation für das Hören der Fische in drastischer Weise, aber sehr richtig, ab, indem er daraufhinweist, daß „die bei den höheren (und höchsten) Wirbeltieren bisweilen mit der Darmbewegung einher- gehenden Geräusche von niemandem als Beweis dafür angesehen würden, daß ihre unfreiwilligen Erzeuger hörten". Verfasser unterwirft sodann die Versuche Parkers und Bigelows einer Kritik und zeigt, daß erstens die von diesen als Reaktionsäußerungen aufgefaßten Gliederbewegungen der Versuchsfische nicht notwendig als Reaktionen auf Schallwahrnehmung aufgefaßt zu werden brauchen, sondern ebenso gut zufällig mit dem Schall zeitlich zusammengetroffen sein können; zweitens, daß Erschütterungen, welche sowohl Licht- wie Hautsinnes- reize zu erzeugen vermögen, nicht völlig ausgeschaltet waren. Die Versuche Kreidls (1895) an Goldfischen ließen klar erkennen, daß keine Reaktion auf Schall statt- fand, auch dann nicht, wenn die Versuchsfische durch Strychninisierung in einen Zustand erhöhter Reflexerreg- barkeit versetzt worden waren. Nach Widerlegung einer Reihe anderer Autoren, die auf Grund anderer Versuchs- anordnungen zu dem Schlüsse gelangt waren, daß die Fische zu hören vermögen, gelangt Verfasser zur Schilde- rung seiner eigenen Versuche und ihrer Ergebnisse, die für den Aquarienliebhaber auch deshalb besonders inter- essantsind, weil als Versuchsfische neben


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