. Elektrophysiologie. 100 Die Formänderung des Muskels bei der Thätigkeit. zweite Zuckung allein angeregt worden, sondern es bleibt noch ferner der Antrieb der ersten Zuckung wirksam. Im zweiten und dritten Sechstel hilft die zweite Zuckung der ersten ziemlich genau dem Helmholtz'schen Gesetze entsprechend, während in dem Falle, wenn die zweite Zuckung vom Gipfel der ersten ansteigt, die Höhe der summirten Contraction stets kleiner ausfällt, als der Regel entsprechen würde. Es wurde schon oben ausführlich die Erscheinung besprochen, dass bei wiederholter Reizung mit gleichstarken, maximal wirk


. Elektrophysiologie. 100 Die Formänderung des Muskels bei der Thätigkeit. zweite Zuckung allein angeregt worden, sondern es bleibt noch ferner der Antrieb der ersten Zuckung wirksam. Im zweiten und dritten Sechstel hilft die zweite Zuckung der ersten ziemlich genau dem Helmholtz'schen Gesetze entsprechend, während in dem Falle, wenn die zweite Zuckung vom Gipfel der ersten ansteigt, die Höhe der summirten Contraction stets kleiner ausfällt, als der Regel entsprechen würde. Es wurde schon oben ausführlich die Erscheinung besprochen, dass bei wiederholter Reizung mit gleichstarken, maximal wirkenden In- ductionsströmen die Zuckungs- höhen in Form einer „Treppe" anwachsen. Die Bedeutung dieser Thatsache für die Folgeerschei- nungen der Reizsummation hat insbesondere C h. Riebet (4) hervorgehoben. Er untersuchte vorwiegend die quergestreiften Muskeln des Krebses, bei wel- chen die Erregbarkeitssteigerung durch wiederholte gleichstarke Reizung sehr deutlich ausgeprägt ist. Selbst in dem Falle, wenn die einzelnen Reize für sich allein untermaximale Zuckungen aus- lösen, ja auch dann, wenn sie an sich gar keine merkliche Ge- staltveränderung bewirken („sub- liminal" sind), können sie bei wiederholter Einwirkung wirksam werden, indem jeder Einzel- reiz die Anspruchsfähigkeit der Muskelsubstanz für den nächst- folgenden erhöht (Addition latente). In sehr schlagender Weise demonstrirt die beistehende Fig. 49 diesen Einfluss wiederholter, gleichstarker, an sich unwirk- samer Reize auf den Muskel. Die beiden ersten Reize haben keinen merklichen Effect, die dritte Reizung bewirkt eine minimale Zuckung; die vierte eine etwas grössere, während die drei noch folgenden Reize sehr starke Contractionen auslösen, welche zu einem unvollkommenen Tetanus verschmolzen sind. Es ist klar, dass eine derartige Abhängigkeit der Erregbarkeit von einer vorhergehenden Erregung die Höhe einer summirten Zuckung, wie auch die Grösse der tetanischen Verkürzung


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