. Allgemeine Biologie. Cytology; Histology. 110 'ünftes Kapitel. Einen etwas abweichenden Anblick bietet uns die Protoplasma- bewegung bei den Myxomyceten einerseits, bei Thalamophoren, Heliozoen, Radiolarien andererseits dar. Um von Myxomyceten. deren Plasmodien sieb bei einigen Arten, wie bei Aethalium septicum, oft als faustgroße Kuchen auf einer feuchten Unterlage ausbreiten, ein zur Beobachtung geeignetes Präparat zu erhalten. daß man an den Rand eines Plasmodiums befeuchteten Objektträger stellt, über dessen eine besondere Vorrichtung Wasser langsam man am besten so, und man durch geneig


. Allgemeine Biologie. Cytology; Histology. 110 'ünftes Kapitel. Einen etwas abweichenden Anblick bietet uns die Protoplasma- bewegung bei den Myxomyceten einerseits, bei Thalamophoren, Heliozoen, Radiolarien andererseits dar. Um von Myxomyceten. deren Plasmodien sieb bei einigen Arten, wie bei Aethalium septicum, oft als faustgroße Kuchen auf einer feuchten Unterlage ausbreiten, ein zur Beobachtung geeignetes Präparat zu erhalten. daß man an den Rand eines Plasmodiums befeuchteten Objektträger stellt, über dessen eine besondere Vorrichtung Wasser langsam man am besten so, und man durch geneigten. verfährt einen nasse Oberfläche herabrinnen läßt. Die Plasmodien des Aethaliums halten die Eigenschaft, sich dem Wasserstrome entgegen zu bewegen (Rheotropismus); sie kriechen durch Ausstrecken zahlreicher Pseudopodien auf der benetzten Glasfläche in die Höhe und breiten sich, indem sich benachbarte Pseudopodien durch Queräste verbinden, zu einem feinen, durchsichtigen Netzwerk aus (Fig. 74). Bei starker Vergrößerung untersucht, zeigt uns das Netzwerk zweierlei Arten von Bewegungen. Erstens sieht man in den Fäden und Strängen, die aus einer peripheren, oft sehr dünnen Lage von hyalinem Protoplasma und aus zentral gelegenem Körnerplasma bestehen, das Körnerplasma in rascher, fließender Bewegung, welche namentlich durch die Ortsveränderimg der kleinen Körnchen auffällig wird und sich der Blutzirkulation in den Gefäßen eines lebenden Tieres vergleichen läßt. Zwischen fließendem Körnerplasma und ruhendem Hautplasma besteht übrigens keine scharfe Grenze, indem am Rande eines Stromes die Körnchen sich langsamer fort- bewegen, zuweilen auch ganz stille stehen, um nach einiger Zeit wieder mit fortgerissen zu werden. In feineren Fäden geht immer nur ein Strom der Länge nach, während in dickeren Ästen oft zwei Ströme in entgegengesetzten Richtungen aneinander vorbeifließen. „In platten, hautartigen Ausbreitungen", welche sich hie und da i


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