. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. ädien von Männern und Knaben ausgeführten Chortänze, welche sich,wie überhaupt die spartanischen Chöre, durch die Eurythmie ihrerBewegungen auszeichneten. Dieselben bestanden in einer Nachahmungeinzelner gymnastischer Uebungen, besonders des Ringkampfes undPankration. und diesem friedlichen Tanze pflegte in späterer Zeit diekriegerische Pyrrhiche zu folgen. Ferner verdient hier der von denreichsten und vornehmsten spartanischen Jungfrauen zu Ehren derArtemis Karyatis aufgeführte Tanz der Erwähnung, welchen uns nichtallein die Fig. 2


. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. ädien von Männern und Knaben ausgeführten Chortänze, welche sich,wie überhaupt die spartanischen Chöre, durch die Eurythmie ihrerBewegungen auszeichneten. Dieselben bestanden in einer Nachahmungeinzelner gymnastischer Uebungen, besonders des Ringkampfes undPankration. und diesem friedlichen Tanze pflegte in späterer Zeit diekriegerische Pyrrhiche zu folgen. Ferner verdient hier der von denreichsten und vornehmsten spartanischen Jungfrauen zu Ehren derArtemis Karyatis aufgeführte Tanz der Erwähnung, welchen uns nichtallein die Fig. 212 abgebildete Karyatide, sondern auch zwei jener inTanagra gefundenen Figurinen, von denen wir oben S. 222 gesprochenhaben, vergegenwärtigen. Auch den Kettentanz (op^/o?) rechnen wirhierher. In bunter Reihe wurde dieser Reigen von Jünglingen undJungfrauen, welche einander an den Händen hielten, aufgeführt; jeneim kriegerischen, diese mit dem sanften und zierlichen Schritte ihresGeschlechts tanzend, so dass das Ganze, wie Lucian sagt, einer aus. Fig. 320. männlicher Tapferkeit und weiblicher Bescheidenheit geflochtenen Ketteglich (vergl. Fig. 32o\ Mannigfache andere Tanz weisen, von denenwir aber theilweise nur noch die Namen kennen und die in den ver-schiedenen Gauen Griechenlands in ihrer besonderen Eigenthümlichkeitzur Geltung gekommen sein mochten, übergehen wir hier, und wenden 358 HKR TANZ. uns zu der mit dem dionysischen Cultus zusammenliängenden mimi-schen Festfeier. Bei diesem Cuhus gerade war, mehr als hei irgendeinem anderen, der tiefe Sinn, in welchem der Mythos zu den Natur-ereignissen stand, zum ßewusstsein des Volkes gedrungen. Der ge-waltige Kampf, den die Natur von der Ertödtung alles Lebenden imHerbste und ihrer Erstarrung im Winter bis zu ihrem Wiedererwachenim Frühling durchlief, war der symbolische Gedanke, welcher dembacchischen Mythos zu Grunde lag. Und diese Gegensätze von Trauerund Freude, welche in dem steten Wechsel der Jahreszei


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