. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 11 Die Garlenwelt. U7 Bedingungen mehrere Jahre nacheinander auf derselben Stelle an- gebaut wird, trotz reichlicher Düngung keine zufriedenstellenden Erträge mehr liefern, auch manchen Krankheiten mehr als früher zugänglich werden. Diese Erscheinung nennt man „Boden- müdigkeit". Man unterscheidet je nach den betreffenden Pflanzen eine Klee-, Luzerne-, Kartoffel-, Sellerie-, Rosen-, Obstbaum- müdigkeit usw. Man hat eine ganze Menge Erklärungsversuche gemacht, ohne aber den Kern der Sache zu treffen. Erst neuere Forscher haben hier das Richtige erkannt. S


. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 11 Die Garlenwelt. U7 Bedingungen mehrere Jahre nacheinander auf derselben Stelle an- gebaut wird, trotz reichlicher Düngung keine zufriedenstellenden Erträge mehr liefern, auch manchen Krankheiten mehr als früher zugänglich werden. Diese Erscheinung nennt man „Boden- müdigkeit". Man unterscheidet je nach den betreffenden Pflanzen eine Klee-, Luzerne-, Kartoffel-, Sellerie-, Rosen-, Obstbaum- müdigkeit usw. Man hat eine ganze Menge Erklärungsversuche gemacht, ohne aber den Kern der Sache zu treffen. Erst neuere Forscher haben hier das Richtige erkannt. Sie nehmen an, daß die Kulturpflanzen mit ihrem hohen Ertragsvermögen und ihrer starken Bodenausnutzung schädigend wirken, in dem sich spezifisch schädliche Bakterien zu sehr im Boden anhäufen. Es ist nun sehr interessant, daß diese Anschauung in einem besonderen Falle ihre volle Bestätigung durch den Versuch gefunden hat, nämlich bei der Kartoffelmüdigkeit. Diese seit langer Zeit wohlbekannte Erscheinung äußert sich darin, daß eine sonst gute Kartoffelsorte nach etwa 10—12 Jahren im Ertrage nachläßt, daß auch die Güte der erhaltenen Kartoffeln ab- nimmt, bis die Sorte schließlich minderwertig wird und den Anbau nicht mehr lohnt. Man nennt sie dann „abgebaut" und muß sie durch neue, ertragsfähigere Sorten ersetzen, um wieder gute Ernten zu erhalten. Bisher nahmen die Botaniker und Land- wirte an, daß an dieser unangenehmen Erscheinung die allgemein übliche Vermehrungsart der Kartoffeln Schuld sei. Diese findet nämlich nur auf ungeschlechtlichem Wege statt, indem man die Saatkartoffeln so zerschneidet, daß an jedem einzelnen Stück einige Knospen, „Augen", stehen bleiben und sie dann in gleichen Ab- ständen in die Erde legt. Durch diese beständige Wiederholung der ungeschlechtlichen Vermehrung solle nun der „Abbau" veranlaßt und eine Besserung nur durch Einschiebung von geschlecht- licher Zeugung möglich sein. In der Tat


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