. Der gegenwrtige Standpunkt der Mycologie mit Rcksicht auf die Lehre von den Infections-Krankheiten. Pathogenic fungi. 175 .'• A Als Beispiel hierfür wollen wir seine Untersuchung: von dem Micrococcus anführen, welchen er im Blute bei Hunds- wutii vorfand. Er brachte einen kleinen Tropfen eines aus Zucker und weinsteinsaurem Ammoniak bestehenden Nähr- substrates auf ein Deckglas, mischte etwas vom Blute hinzu und setzte darauf das Deckglas auf das Culturgefäss seines oben beschriebenen Apparates, Er beobachtete nun, wie die zahlreich vorhandenen punktförmigen Micrococcuszelldien all- mählich


. Der gegenwrtige Standpunkt der Mycologie mit Rcksicht auf die Lehre von den Infections-Krankheiten. Pathogenic fungi. 175 .'• A Als Beispiel hierfür wollen wir seine Untersuchung: von dem Micrococcus anführen, welchen er im Blute bei Hunds- wutii vorfand. Er brachte einen kleinen Tropfen eines aus Zucker und weinsteinsaurem Ammoniak bestehenden Nähr- substrates auf ein Deckglas, mischte etwas vom Blute hinzu und setzte darauf das Deckglas auf das Culturgefäss seines oben beschriebenen Apparates, Er beobachtete nun, wie die zahlreich vorhandenen punktförmigen Micrococcuszelldien all- mählich anschwollen, Fig. 62 A, sogenannte Sporoiden bil- deten, dann zu Hefe wurden, welche nach einigen Tagen die Flüssigkeit in Gährung versetzte und sich durch Sprossung vermehrte. Als der Nährboden allmäh- lich trockner wurde, hörten die Zellen auf zu sprossen, sie entwickelten lange Keim- schläuche, Fig. 62 B, welche sich verästelten, und einzelne solcher Aeste brachten zuletzt mit zahlreichen Conidienketten besetzte Pinsel, Hallier's peni- cilliumartige Luftform der Pilze, hervor. Weiter ging aber die Entwicklung auf diesem Nährboden nicht. Auf Früchten, j,.... ,,.........., Kork etc. erzog Hallier die übrigen For- men des Pilzes, ein Cladospo- rium, sowie ein Schizosporangium, welches er Lyssophyton suspectum nannte. Eine vollständige Entwicklungsreihe aller Formen hat Hallier z. B. auch bei dem Pilze aufgefunden, welciier den Scharlach veranlassen soll. Er fand im Blute daran Er- krankter eine ungeheure Masse von Micrococcuszellen; weisse und rothe Blutkörperchen zahlreich damit besetzt. Die Keimung dieses Micrococcus kann auf verschiedenen, nicht zu nassen Substraten beobachtet werden. Jeder Coccus treibt einen Keimschlauch, welcher sich verzweigt und verästelt. Es ent- stehen durch Anastomosen der Hyphen sclerotienähnliche Co-. Fi'o" 62. A Micrococcus von Hundswuth zu saftigen Wurzeln bporoiden anschwellenJ; B die bpo roiden keimend (nach Hallier).


Size: 1949px × 1283px
Photo credit: © Paul Fearn / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1870, booksubjectpathoge, bookyear1872