. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. DIE GARTiENKUNSf. XII. Die Alten waren eben natürlicher wie wir, die wir den „natürlichen" Garten i)flcgen. Sie pflanzten diesen wundervollen, dem Fels mit großen Mühen ab- gerungenen Winkel nicht voll Gehölze, sondern voller Blumen und teilten ihre Räume mit Laubengängen und Spalieren, daran sie Obst und Wein zogen. Da- zu kommt noch, an seiner günstigsten Stelle, ein Hain von Pomeranzenbäumen. Da nun Blumen zu rechter Pflege und beschau- lichem Genuß der regelmäßigen Beete ' bedürfen, so ward allerdings die Auftei- lung des Gart
. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. DIE GARTiENKUNSf. XII. Die Alten waren eben natürlicher wie wir, die wir den „natürlichen" Garten i)flcgen. Sie pflanzten diesen wundervollen, dem Fels mit großen Mühen ab- gerungenen Winkel nicht voll Gehölze, sondern voller Blumen und teilten ihre Räume mit Laubengängen und Spalieren, daran sie Obst und Wein zogen. Da- zu kommt noch, an seiner günstigsten Stelle, ein Hain von Pomeranzenbäumen. Da nun Blumen zu rechter Pflege und beschau- lichem Genuß der regelmäßigen Beete ' bedürfen, so ward allerdings die Auftei- lung des Gartens eine geo- metrische. Das erscheint aber nur im Plane so; in Wirklichkeit steht die Ge- samtheit der Beete flächig gegen die Senkrechten der Stützmauern, der Lauben- gänge und Spaliere. Eine alte gute Vogelperspektive von Hollar (Seite -jl oben) illustriert dieses wesentlich. Der vornehmste Be- weis gegen die lediglich geo- metrische Aufteilung des Gartens ist aber für mich das Vorhandensein der obersten Terrasse, der so- genannten Galerie. Sie ist nur etwa lom breit und 2 m über die mittlere erhöht. Es ist offenbar, daß sie bei den bedeutenden Erdmas- sen, die zu bewegen waren, keinerlei Ersparnis bedeu- tet, vielmehr, da man sie mit Stützmauern abböschen mußte, ein ziemlich be- trächtliches Mehr an Kosten und Arbeit aufweist. Ihr Dasein beweist also, daß man sie bewußt wollte, bewußt brauchte zu einer gartenkünstlerischen Wir- kung. Und so stellte sie sich dar als ein wundervoller Wandelgang, auf dem Lorbeeren und Zypressen und alle Schätze der Orangerie Platz hatten, zur Rechten durchdie turmhohe Eppichmauer von der Welt geschie- den, zur Linken schwebend über allem Duft und aller Farbe der Blumengärten, in der Front das düstere, säulen- gefaßte, hohe Tor der Grotte, in der geheimnisvoll die Wasser spielen (Seite 73 unten). Gedanke und Planung sind von so hoher Schönheit und Harmonie, daß ich nichts Ähnliches wüßte in deutscher Gar
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