. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Biology; Physiology. 404 Fünftes Capitel. Von den Wirkungen des Lichts auf die Netzhautzellen im Auge des Menschen und der Thiere, welche man objectiv wahrnehmen kann, ist bis jetzt zum grössten Theil noch nicht sicher, ob sie auf directer Reizung der betreffenden Zellen selbst oder auf reflectorischer Er- regung durch das Nervensystem beruhen : Immerhin müssen Stoffwechsel- Avirkungen in den Retinazellen vorhanden sein, da wir ihre Folgen im Centralnervensystemj auf das sich die Erregung durch den Sehnerven fortpflanzt, subjectiv al


. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Biology; Physiology. 404 Fünftes Capitel. Von den Wirkungen des Lichts auf die Netzhautzellen im Auge des Menschen und der Thiere, welche man objectiv wahrnehmen kann, ist bis jetzt zum grössten Theil noch nicht sicher, ob sie auf directer Reizung der betreffenden Zellen selbst oder auf reflectorischer Er- regung durch das Nervensystem beruhen : Immerhin müssen Stoffwechsel- Avirkungen in den Retinazellen vorhanden sein, da wir ihre Folgen im Centralnervensystemj auf das sich die Erregung durch den Sehnerven fortpflanzt, subjectiv als Farben empfinden und objectiv an anderen Menschen oder Thieren an den Bewegungen erkennen, die bei Licht- reizung durch Vermittelung des Centralnervensystems ausgelöst werden. Ueber die erregenden Wirkungen des Lichts auf den Form Wechsel sind bisher noch keine augenfälligeren Erfahrungen bekannt geworden. Dagegen kennen wir zahlreiche Wirkungen auf den Energie- wechsel, vor Allem auf die Bewegungserscheinungen. Im süssen Wasser einzelner Teiche und Pfützen, verborgen zwischen Schlamm und Sand, führt träge in mattem Dämmerlicht ein unbehol- fenes Rhizopod sein Dasein, die amoebenähnliche Pelomyxa. Der klumpige, nackte, nicht selten fast 2 mm grosse Protoplasmakörper m^. W Fig. 185. Pelomyxa pulustris. A Ungereizt kriechend, £ gereizt contrahirt. dieses merkwürdigen Wesens enthält neben einer grossen Anzahl runder Zellkerne eine Fülle von kleinen Sandkörnchen und Schlammtheilchen, so dass er völlig undurchsichtig erscheint. Die Bewegungen der Pelomyxa sind genau die einer trägen Amoebe. Der klumpige Protoplasmatropfen lässt ab und zu hier und dort ein flaches, hyalines Pseudopodium über den dunklen Körpercontour meist ruckweise vor- fliessen, in das dann die Innenmasse mit ihren Kernen, Sandkörnchen etc. nachströmt. In der Regel bildet sich, wenn man das Protist ungestört sich selbst überlässt, nach einiger Zeit wie bei Amoeba limax^) eine bestimmte


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