. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. [483] Ethnolocische Erfahrungen und Belegstücke aus der Südsce. 227 Glasperlen, die sonst überall so beliebt bei Eingeborenen sind und die ursprüng- lichen Schmucksachen besonders verdrängen halfen, erinnere ich mich in Kuschai kaum verwendet gesehen zu haben, v. Kittlitz sprach darüber schon sein Verwundern aus, denn er bemerkte nie, dass die reichlich geschenkten Glasperlen (welche die Kuschaier ja bereits durch die »Coquille« erhalten hatten) getragen wurden, ebensowenig als Kleidungsstücke


. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. [483] Ethnolocische Erfahrungen und Belegstücke aus der Südsce. 227 Glasperlen, die sonst überall so beliebt bei Eingeborenen sind und die ursprüng- lichen Schmucksachen besonders verdrängen halfen, erinnere ich mich in Kuschai kaum verwendet gesehen zu haben, v. Kittlitz sprach darüber schon sein Verwundern aus, denn er bemerkte nie, dass die reichlich geschenkten Glasperlen (welche die Kuschaier ja bereits durch die »Coquille« erhalten hatten) getragen wurden, ebensowenig als Kleidungsstücke. b) Hautverzierung. Tätowirung gehört der Vergangenheit an und hat auf Kuschai stets nur eine untergeordnete Bedeutung gehabt, v. Kittlitz sagt über Tätowirung (»Schischin«) nur: »Die Zeichen haben übrigens nicht viel Auffallendes, sie bestehen fast nur in breiteren und schmäleren Längsstreifen und einigen Querstreifen an Armen und Beinen« und erwähnt noch, dass das Muster bei beiden Geschlechtern Fig. 50. gleich ist (II, S. 12). Lütke, der die Tätowirung der Kuschaier als sehr unregelmässig und wenig symmetrisch bezeichnet, bemerkt ausdrücklich, dass keine besonderen Zeichen für Rangunterschiede vorkamen. Die auf PI. 18 der »Senjavin-Reise« abgebildeten Kuschaier (beiderlei Ge- schlechts) geben nur eine sehr flüchtige Darstellung der Tätowirung, welche ich auf Grund meiner genauen Skizzen vervollständigen kann. Der am reichsten tätowirte alte Mann (übrigens kein Vornehmer) zeigte (Fig. 50, Innenseite des Armes) rund um den Ellbogen ein brei- teres Band, von hier aus einen schmäleren Streif an der Innen- und Aussenseite des Unterarmes, hier sowie auf dem Oberarm ein paar Längsstriche mit kurzen schriftartigen Zeichen, einem kleinen )r ver- gleichbar, welche Lütke doppelt abbildet (I, S. 36o) und die nach ihm »Vögel« darstellen sollen, wozu allerdings viel Phantasie gehört. An den Beinen war nur die Wade mit einem Längsstreif gezeichnet,


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