Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . ortangewandte architektonische Formnicht den heimischen Gepflogen-heiten: das Monument wäre fürdie florentiner Verhältnisse räum-lich zu anspruchsvoll gewesen. ImAragazzigrabmal dagegen hat derKünstler zum erstenmal versucht,die traditionelle Nische den neuen Formen anzupassen. Durch den Reichtum unddie Freiheit des plastischen Schmuckes aber war der Architektur im Grabmal eineneue Aufgabe gestellt, die Donatello durch Einführung eines dekorativen Stils zulösen unternahm. Plastik und Architektur streben eine mög
Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . ortangewandte architektonische Formnicht den heimischen Gepflogen-heiten: das Monument wäre fürdie florentiner Verhältnisse räum-lich zu anspruchsvoll gewesen. ImAragazzigrabmal dagegen hat derKünstler zum erstenmal versucht,die traditionelle Nische den neuen Formen anzupassen. Durch den Reichtum unddie Freiheit des plastischen Schmuckes aber war der Architektur im Grabmal eineneue Aufgabe gestellt, die Donatello durch Einführung eines dekorativen Stils zulösen unternahm. Plastik und Architektur streben eine möglichst innige Ver-bindung an, indem sie beide einen reliefartigen Charakter annehmen. Im Ara-gazzigrabmal scheint der letzte vorbereitende Schritt getan worden zu sein. Von diesein Monument an beginnen sicli die Wege der Entwickeliing,die das florentinische Grabmal genommen hat, zu gabeln; die eine Richtungsucht unter beschränkter Teilnahme der Plastik und durch eine reine architektonischeForm die Aufgabe der Komposition zu lösen, bei der anderen tritt die Architektur. .Abb. 71. .34 mehr und mehr zurück, bis schliesslicli die Flastik allein die künstlerischen Ideenim ürabmal verwirklichte. Im Marzuppinimonument und dem des Jacopu von lor-tugal steilen sich diese beiden F^iciitungen in einer in gewissem Sinne klassischenAusdrucksweise gegenüber. Die späteren Schöpfungen Mino da Fiesoles wie dasGiugnigrabmal und das Monument Hugos von Anderburg auf der einen, das Grabmaldes Niccolo Forteguerra von Verrochio auf der andern Seite, stellen die ins Extremgeratenen Endglieder dieser beiden Richtungen dar. Michelangelo kämpft denselben Kampf wie das vorangegangene Jahrhundertin sich durch: In den Mediceergrabmälern macht er den grossartigsten Versuch Ar-chitektur und Plastik zu einem einzigen gewaltigen Gesamtausdruck zu vereinigen,während er in dem Juliusgrab durch die überwältigende Kraft und Fülle seinerplastischen Gestalten allein den Gedanken einer christlic
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