Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . e flüchtige Skizzedes Meisters in London zeigt, niusste bei der Realisierung der Komposition schon mit 77 12 Rücksicht auf die Statik fallengelassen werden, ganz abgesehen davon, dass ein solcherAbschluss des Grabmals unmöglich befriedigen konnte. Zweifellos ist dies Relieffür den unteren Teil des Grabmals bestimmt gewesen, sei es, dass es die Stirnseiteeines monumentalen Sarkophages schmücken sollte, sei es, dass es unter demselbenin die Wand eingelassen werden sollte. Das erstere ist das wahrscheinlichste. Die


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . e flüchtige Skizzedes Meisters in London zeigt, niusste bei der Realisierung der Komposition schon mit 77 12 Rücksicht auf die Statik fallengelassen werden, ganz abgesehen davon, dass ein solcherAbschluss des Grabmals unmöglich befriedigen konnte. Zweifellos ist dies Relieffür den unteren Teil des Grabmals bestimmt gewesen, sei es, dass es die Stirnseiteeines monumentalen Sarkophages schmücken sollte, sei es, dass es unter demselbenin die Wand eingelassen werden sollte. Das erstere ist das wahrscheinlichste. Dies feine in etwa Augenhöhe befindliche Relief hat der Künstler in Berück-sichtigung seines Platzes mit ganz besonderer Sorgfalt gearbeitet, denn es gehörtzum schönsten, was uns von Verrocchio erhalten ist. Wundervoll baut sich diemittelste Figurengruppe in eine Pyramide auf, dessen Spitze das Haupt Christi Pyramide flankieren die Vertikalen zweier am Rande des Bildes stehenderGestalten, von denen die rechte — stark beschädigt — ehemals den Arm Christi. .?\bb. Ml. Piuio \ on Wi roccljin. Ucilin, Xaiiuiuilimiscuni. gehalten hat, während die linke, die Hand vor dem Gesicht, ihren Tränen freienLauf zu lassen scheint. Abgesehen von den bis ins kleinste durchgearbeitetenHänden lehrt uns ein Blick auf den herrlichen Leib Christi, dass wir es hier miteinem Künstler zu tun haben, der die anatomischen Formen meisterhaft Muskeln und Sehnen, die bei der Bewegung in Aktion treten, kommen aufs klarstein Erscheinung. Trotz der eng gefalteten und bewegten Gewandung ist das Ganzevon erstaunlicher Ruhe und Gchaltenheit. Inmitten der Bewegung ist es der ruhigeFIuss der Körperformen, der immer von neuem das Auge an sich fesselt. Der Ge-samteindruck wird von hier aus bestimmt. Der Aufbau der mittleren Figurengruppeerinnert in Form und Geist an Bilder wie Raffaels Madonna aus dem Hause Canigianiund andere grosse Leistungen des Cinquecento. Die Kleinhei


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