. Allgemeine Biologie. Biology; Cells. 448 Dreizehntes Kapitel. werden sie stärkefrei durch Verbrauch der vorher abgelagerten Körn- chen. In das Licht zurückgebracht, füllen sich die Chlorophyll bänder wieder niit neu assimilierter Stärke. Diese wird sogar reichlicher als beim kernhaltigen Teil angesammelt, wahrscheinlich aus dem nahe- liegenden Grunde, weil der Verbrauch der Stärke bei dem Darnieder- liegen allen übrigen Lebensfunktionen auf ein Minimum herabgesetzt ist. Kernlose Teilstücke von Funaria hygrometrica zeigen ein etwas abweichendes Verhalten, indem sie zwar Stärke auflösen, aber
. Allgemeine Biologie. Biology; Cells. 448 Dreizehntes Kapitel. werden sie stärkefrei durch Verbrauch der vorher abgelagerten Körn- chen. In das Licht zurückgebracht, füllen sich die Chlorophyll bänder wieder niit neu assimilierter Stärke. Diese wird sogar reichlicher als beim kernhaltigen Teil angesammelt, wahrscheinlich aus dem nahe- liegenden Grunde, weil der Verbrauch der Stärke bei dem Darnieder- liegen allen übrigen Lebensfunktionen auf ein Minimum herabgesetzt ist. Kernlose Teilstücke von Funaria hygrometrica zeigen ein etwas abweichendes Verhalten, indem sie zwar Stärke auflösen, aber keine neue bilden können, trotzdem sie sechs Wochen am Leben bleiben. Beim Zerschneiden von Vaucheria erhält man größere und kleinere Protoplasmaklumpen teils mit, teils ohne Kern. Die Lebensfähigkeit derselben, sowie das Abscheiden einer neuen Zellulosehülle ist an dasVorhanden- sein von mindestens einem Zellkern ge- knüpft (Haberlandt 1887). Sehr ähnliche Ergebnisse wie bei Pflanzen sind durch Zerstückelungen von Amöben, Ehizopoden und Infusorien (Fig. 361) gewonnen worden. Zunächst hat sich auch bei ihnen gezeigt, daß ge- wisse Lebenserscheinungen des Proto- plasmas, wie namentlich die Bewegungs- fähigkeit und teilweise die Eeizbarkeit, ziemlich unabhängig vom Kern vor sich gehen. So fand Vbrworn bei Difflugia, daß selbst kleine kernlose Teilstücke in der für das unverletzte Ehizopod cha- rakteristischen Weise lange, fingerförmige Pseudopodien ausstreckten und noch nach fünf Stunden ihre Bewegungen fortsetz- ten. Auch waren sie noch vollkommen reizbar und reagierten auf mechanische, galvanische und chemische Eeize durch Kontraktion ihres Körpers. Protisten, welche besondere loko- motorische Organe, wie Cilien, Wim- pern, Cirrhen usw. entwickelt haben, lassen nach Verworn bei Tei- lungsversuchen eine vollständige Autonomie und Unabhängigkeit der Cilien vom Kern erkennen. Bei Lacrymaria führt jeder des Kerns be- raubte Körperteil nach seiner
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