. Die mutationstheorie. Versuche und beobachtungen über die entstehung von arten im pflanzenreich. Plants; Evolution (Biology); Plant hybridization; Evolution. Die Erklärung der Anpassungen. 669 Die Mutationslehre geht aber gerade davon aus, dass die Artbildung eine richtungslose sei, dass die Mutationen unabhängig von der Frage nach Nutzen oder Anpassung ent- stehen, und dass sie am Leben bleiben können, wenn sie nur nicht geradezu das Dasein der Indivi- duen unmöglich machen oder die Fruchtbarkeit vernichten. Wie sterile Formen entstehen können, erklärt uns die Selectionslehre nicht, dennoch


. Die mutationstheorie. Versuche und beobachtungen über die entstehung von arten im pflanzenreich. Plants; Evolution (Biology); Plant hybridization; Evolution. Die Erklärung der Anpassungen. 669 Die Mutationslehre geht aber gerade davon aus, dass die Artbildung eine richtungslose sei, dass die Mutationen unabhängig von der Frage nach Nutzen oder Anpassung ent- stehen, und dass sie am Leben bleiben können, wenn sie nur nicht geradezu das Dasein der Indivi- duen unmöglich machen oder die Fruchtbarkeit vernichten. Wie sterile Formen entstehen können, erklärt uns die Selectionslehre nicht, dennoch giebt es deren zahl- reiche. Neben den bereits im ersten Bande angeführten Bei- spielen hebe ich hier die jüngst von Noll beschriebene und ab- gebildete, höchst merkwürdige sterile Form des Hafers hervor,1 ferner die Datteln ohne Kerne,2 die Trauben ohne Kerne3 und das Muscari comosum plumosum unserer Gärten, eine stark verzweigte, völlig sterile Varietät der durch einen Busch steriler Blüthen am Gipfel der normalen Traube ausgezeich- neten Art M. comosum (Fig. 146). Statt einer weiteren Discussion führe ich nur den äusserst merk- würdigen Fall von Mimulus und Torenia an, den Burck beschreibt und der, wie dieser Forscher be- tont, an sich genügen würde, die Unhaltbarkeit der Selectionslehre Diese Pflanzen enthalten in jeder Blüthe vier Staub- fäden, zwei grössere normale und zwei kleinere anormale. Diese. Fig. 146. Muscari comosum plumosum. 1 F. Noll, Sitzungsber. d. Niederrhein. Ges. f. Naturk. Bonn 1901, 4. März. 2 Ch. Riviere, Societe nat. d'acclimatation. Paris. La Nature. 1901. Nr. 1477. p. 247. Der betreffende Baum wächst bei Hamma in Algerien. 3 H. Möller-Thuköau giebt im Experiment Station Beeord, XI, p. 16, 1902 eine ausführliche Uebersicht der völlig oder theilweise sterilen Sorten von Trauben. * W. Burck, Kon. Akad. v. Wet. Amsterdam. 1901. Album d. Natuur. 1902. Vergl. auch die älteren Schriften dieses Verfassers über That


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