. Die säugetiere. Einführung in die anatomie und systematik der recenten und fossilen Mammalia. Anatomy, Comparative; Mammals. 142 IV. Sinnesorgane. Umgekehrt wirkt der M. obliquiis superior. Diese Funktion muß bei Säugern eine ausgiebigere sein, als bei niederen Vertebraten, deren Augen im allgemeinen noch seitlicher stehen als die der Säuger. Ersteren genügte demnach ein schwacher Obliquus superior mit kurzem transver- salen Verlauf. Den Säugern nicht mehr. Diese verlegten dabei' den Ursprung des Muskels in die Tiefe der Augenhöhle; die Monotremen be- sitzen noch Andeutungen dieser Wanderung


. Die säugetiere. Einführung in die anatomie und systematik der recenten und fossilen Mammalia. Anatomy, Comparative; Mammals. 142 IV. Sinnesorgane. Umgekehrt wirkt der M. obliquiis superior. Diese Funktion muß bei Säugern eine ausgiebigere sein, als bei niederen Vertebraten, deren Augen im allgemeinen noch seitlicher stehen als die der Säuger. Ersteren genügte demnach ein schwacher Obliquus superior mit kurzem transver- salen Verlauf. Den Säugern nicht mehr. Diese verlegten dabei' den Ursprung des Muskels in die Tiefe der Augenhöhle; die Monotremen be- sitzen noch Andeutungen dieser Wanderung [Göppert]. Damit wurde er länger und voluminöser, mußte nun aber einen im Winkel gebogenen Verlauf annehmen, um seine Zugrichtung gegenüber dem Auge nicht zu ändern. Zu dem Zweck zieht er durch eine bindegewebige, häutig teil- weise knöcherne Oese (Trochleai. Weitere Besonderheiten, die er und andere adnexe Teile des Auges aufweisen, fallen außerhalb unseres Rahmens. 4. Gehörorgan. Von den knöchernen Teilen des Gehörorgans: Perioticum, Cavum tympani und Tympanicum wurde früher schon gehandelt (s. p. 50, 54, 75). Das Perioticum umschließt die sogenannte innere Ohrsphäre, worin der Nervus acusticus seine Endapparate findet. Seine Endfasern liegen hier zwischen den Zellen derselben und bekunden damit eine Uebereinstinimung mit den oben besprochenen Hautsinnesorganen. Die ])hylogenetische Her- leitung des Gehörorgans aus Hautsinnesorganen wird auch durch Erwägungen ontogenetischer und vergleichend anatomischer Art wahrscheinlich gemacht. Diese Sonderung muß aber eine für Vertebraten sehr alte sein, woraus sich auch die verschiedene physiologische Qualität der verschiedenen Teile dieses Sinnesorgans erklärt. Fig. 109. Schema des ganzea Gehörorgans eines Säugers auf ideellem Querschnitt. 1 Inuere Ohrsphäre; die mit Perilymphe gefüllten Räume sind schwarz, die mit Endolymphe gefüllten weiß gehalten. Das Knochengewebe ist gestrichelt oder punktiert.


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