. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 606 M. Adelina Mosslcr, hatte. Sie war nur an den Rändern deutlich bemcrlcbar und zwar dort, wo man die Cornea von der Seite sah. Dies ließ den Charakter einer optisch einachsigen Substanz vermuten, was sich später bei eingehender Prüfung auch bestätigte. Je dicker die Schnitte sind, desto deutlicher zeigen sie die Doppelbrechung; doch genügt eine Dicke von etwa 50 [x bis 60 [jl. Leider sind die Fazetten zu klein, als daß sie ein Achsenbild ergäben. Bei Anwendung eines Gipsblättchens zeigte sich natürlich die Doppelbrechung infolge
. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 606 M. Adelina Mosslcr, hatte. Sie war nur an den Rändern deutlich bemcrlcbar und zwar dort, wo man die Cornea von der Seite sah. Dies ließ den Charakter einer optisch einachsigen Substanz vermuten, was sich später bei eingehender Prüfung auch bestätigte. Je dicker die Schnitte sind, desto deutlicher zeigen sie die Doppelbrechung; doch genügt eine Dicke von etwa 50 [x bis 60 [jl. Leider sind die Fazetten zu klein, als daß sie ein Achsenbild ergäben. Bei Anwendung eines Gipsblättchens zeigte sich natürlich die Doppelbrechung infolge der Interferenzfarben noch deutlicher. Bei Drehung des einen Nicols um 90° wird aus orange blau. Die Richtung der größeren Lichtgeschwindigkeit (oder Elastizität) fällt mit der Richtung der Ommenachse (Längsachse) zusammen; also liegt nach dem Ausdruck der Mineralogen in dieser Richtung a und senkrecht zu dieser Richtung c (das ist die Richtung der kleineren Lichtgeschwindigkeit); dabei ist vorausgesetzt, daß die Ommenachse der Hauptsache eines optisch ein- achsigen Krystalls entspricht und unter dieser Voraussetzung ist dann die Cornea optisch negativ zu nennen, analog den Verhältnissen im Kalkspat. Es fragt sich nun noch, ob diese Verhältnisse der Doppelbrechung nur durch Spannungsverhältnisse im lebenden Gewebe hervorgerufen werden oder ob die Substanz der Cornea in ihrem Aufbau tatsächlich einem doppelt brechenden Kryslall entspricht. Obwohl das erstere wahrscheinlicher ist, wäre doch auch der letztere Fall nicht undenkbar, um so mehr als es im Begriffe der optischen Achse liegt, daß das Licht in dieser Fortpflanzungsrichtung keine Doppel- brechung erleidet und dies nicht ohne physiologische Bedeutung für das Zustandekommen des Appositionsbildes sein könnte. Vielleicht ist diese Doppelbrechung auch ganz belanglos, da nach Exner (1891, p. 82) die Cornea eine viel geringere Rolle als lichtbrechendes Organ spielt als der Krystallkegel. Merkwürdig is
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