. Die Gartenwelt . Fig. 7. Blatttriebes zu viel Nahrung für sich beanspruchen. Siedrängen sich als dicker mit Hüllblättern umhüUter Kopf aus dem Stamm heraus, in dem die Knospen wie in einer zusammengesetzten Ähre zusammengepreßt sind. Entwickelt bilden sie kleine, weiße Äste mit zahlreichen Verästelungen, auf denen sich die Einzelblüten in kleinen Abständen aneinander reihen, ohne daß sie sich durch eine andere Färbung besonders davon abheben. Die Palmen sind Blatt-, nicht Blütenpflanzen. Ganz ohne Reiz sind die Blütentriebe in ihrer Eigenart aber doch nicht. In Chäteau d'Oex im Waadtlande, m


. Die Gartenwelt . Fig. 7. Blatttriebes zu viel Nahrung für sich beanspruchen. Siedrängen sich als dicker mit Hüllblättern umhüUter Kopf aus dem Stamm heraus, in dem die Knospen wie in einer zusammengesetzten Ähre zusammengepreßt sind. Entwickelt bilden sie kleine, weiße Äste mit zahlreichen Verästelungen, auf denen sich die Einzelblüten in kleinen Abständen aneinander reihen, ohne daß sie sich durch eine andere Färbung besonders davon abheben. Die Palmen sind Blatt-, nicht Blütenpflanzen. Ganz ohne Reiz sind die Blütentriebe in ihrer Eigenart aber doch nicht. In Chäteau d'Oex im Waadtlande, meinem früheren Wirkungsorte, hatte ich neben kleineren Stämmen auch eine Pflanze von 3,50 m Höhe, die im Winter regelmäßig Blüten- triebe bilden wollte. Ich schnitt dieselben jedoch immer schon beim Erscheinen weg, da ich eben auch auf starken Blatttrieb hielt. Im Winter 1903 setzte sie auch wieder ihren Blütentrieb an. Der Kopf war bei seinem Heraus- drängen von solch außergewöhnlicher Größe, daß ich be- schloß, ihn stehen zu lassen, um seine Entwicklung zu sehen. Er entwickelte sich dann auch besonders stark mit einer Unmenge Blüten an den einzelnen, weit auseinanderstrebenden Verzweigungen; er war für einige Zeit die reinste Sehens- würdigkeit für die Fremden. Das Gießen mit Zutat sparte ich in dieser Zeit natürlich nicht, um den Trieb möglichst zu fördern, da auch der Blatttrieb zu gleicher Zeit einsetzte. Die Pflanze stand im Winter regelmäßig in einem hellen, gut geheizten Saale, der bei warmem Sonnenscheine auch gut gelüftet wurde. Die Bedingungen für einen guten Trieb waren also vorhanden. Ich untersuchte die Blüten manch- mal, ob nicht durch Bestäubung eine Befruchtung möglich sei, glaubte jedoch nicht daran, da ich eben immer gelesen hatte, daß bei Palmen die Befruchtung nur durch Be- stäubung von einem andern Baume zustande komme*). Ich gab mich darum nicht weiter damit ab, da ich auch keine zweite blühende Pflanze hat


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