. Die Gartenwelt . Abb. 2. Weißdornhecke mit eingefügten lebenden Säulen als Umrahmung des städt. Friedhofes auf dem Kreuzberge in Bonn. Mittwoch Aufkäufer aus Essen und kauften die gesamten Erträgnisse Pfund um Pfund für 3 M auf. Und das geschieht bis heute. Die Folge ist, daß jetzt im ganzen Odenwald für das Pfund 3 M gefordert werden und die anderen Städte das Nachsehen haben. — Was sagt die hessische Regierung dazu?" Ganz dieselbe Erscheinung trat im freigegebenen Obst- handel des Vorjahres im Hess. Freistaate zu Tage, wo ich nach Auflösung der Landesobststelle am 1. Juli, deren Sach-


. Die Gartenwelt . Abb. 2. Weißdornhecke mit eingefügten lebenden Säulen als Umrahmung des städt. Friedhofes auf dem Kreuzberge in Bonn. Mittwoch Aufkäufer aus Essen und kauften die gesamten Erträgnisse Pfund um Pfund für 3 M auf. Und das geschieht bis heute. Die Folge ist, daß jetzt im ganzen Odenwald für das Pfund 3 M gefordert werden und die anderen Städte das Nachsehen haben. — Was sagt die hessische Regierung dazu?" Ganz dieselbe Erscheinung trat im freigegebenen Obst- handel des Vorjahres im Hess. Freistaate zu Tage, wo ich nach Auflösung der Landesobststelle am 1. Juli, deren Sach- verständiger ich war, als solcher von der Hess, landwirt- schaftl. Zentralgenossenschaft dahier für den eingeleiteten genossenschaftl. Obsthandel übernommen wurde. Die Nach- barstaaten Baden, Württemberg und Bayern hatten teilweise eine öffentliche Bewirtschaftung bfibehalten, ihre Grenzen der Ausfuhr gesperrt oder diese beschränkt. Infolgedessen überflutete eine Schar von Groß- und Kleinhändlern aus Großstädten wie Berlin, Hamburg, Dresden, Breslau unsere Obstbaugebiete. Auch Einkaufsabgesandte für großstädtische Obstversorgung fanden sich ein, dazu Großkaufleute, welche zahlreidie Lebensmittelfilialen in Groß- und Kleinstädten unterhalten, die ihre Handelsmarmelade und Dunstobst selbst bereiten und nicht minder die zahlreichen Apfelweinkelterer der ganzen Umgegend. Diese Handelsleute und Großstadt- einkäufer setzten sich nun wochenlang eingemietet in den besten Obstorten fest, kauften mit Hilfe der ansässigen kleinen Obsthändler, Makler und wilden Händler, die den Qualjtätswert des Obstes oft gar nicht kannten, alles Obst, besonders Aepfel, auf, was nur zu bekommen war. Diese Herren mit ihren mit Tausendmarkscheinen vollgepfropften Tasdien fuhren, teilweise mit Auto, von Ort zu Ort, von einer Verladestation zur andern und machten Jagd auf Herbst- und Daueräpfel. Dabei überbot einer den andern täglich, oder einer schob dem andern die ers


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